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Frühere Ausgaben der Mitteilungen Mitteilungen November - Dezember 2007 Grußwort des Vorsitzenden Wiedereröffnung des Museums Nachruf Übrigens... Exkursion nach Bonn und Remagen Atelierbesuch in Viersen Die Museumspädagogik Programm Allgemeine Information Impressum Foto: Florian Monheim Grußwort des Vorsitzenden Liebe Mitglieder, WIEDERERÖFFNUNG DES MUSEUMS ABTEIBERG Alle Aufnahmen aus dem Museum: Florian Monheim Nach der einjährigen Generalsanierung von Bausubstanz und Technik öffnet das Museum Abteiberg am Sonntag, dem 4. November 2007 seine Türen zur feierlichen Wiedereröffnung. Innen- und Außenarchitektur des von Hans Hollein entworfenen Museums wurden werkgetreu restauriert und lassen ihre einzigartige Konzeption nun erneut in ihrer berühmt gewordenen Bedeutung erstrahlen: als Bergwerk der Kunst, Anti-Museum, Manifest eines neuartigen Museums für Gegenwartskunst, in dem nicht mehr die Tradition der Kunstgeschichte und ihrer Chronologien gilt, sondern das Erlebnis eines sinnlich-räumlichen Labyrinths und die Vorstellung eines aktiven Betrachters. Hervorgegangen aus den institutionskritischen Thesen, die den Architekten Hans Hollein und den Mönchengladbacher Museumsdirektor Johannes Cladders miteinander verbanden, stellt sich das Museum Abteiberg heute, rund 35 Jahre nach seinem ersten Entwurf (1972), 25 Jahre nach seiner Eröffnung und der damaligen Zündkraft für neue Museen der Gegenwartskunst, nunmehr in einen historischen Zusammenhang, der eine werk- und detailgetreue Generalsanierung umso bedeutsamer erscheinen lässt. Die gesamte Konzeption des Hauses - mit offenem Foyer, Audiovision, Vortragssaal, Malklasse und Unterrichtsraum - wurde in die Sanierung einbezogen und tritt erneut vor Augen. Das Museum geht mit einer umfassenden Neupräsentation seiner Sammlung an die Öffentlichkeit. Alle Sammlungsbereiche von den frühen Avantgarden bis zu den allerjüngsten Erwerbungen werden in ein neues Raumkonzept geführt, welches die unvergleichliche inhaltliche und architektonische Konzeption dieses Museums zu einer neuen Anschauung bringt. Hierbei spielen kapitale Highlights und neue Erwerbungen eine Rolle, ebenso jedoch auch selten gezeigte Schätze, in denen die außerordentlich multimediale und 'künstlernahe' Ausrichtung des Mönchengladbacher Museums, d.h. seine unmittelbare Zeitgenossenschaft mit den künstlerischen Bewegungen seit den 1960er Jahren, zum Ausdruck kommt. So werden kinetische Objekte aus der Sammlung Etzold einen besonderen Akzent setzen, ebenso neu inszenierte Künstlerräume, die einen berühmten Sammlungsbereich des Museums zur Anschauung bringen. Zu erwähnen sind u.a. wertvolle Werkgruppen des amerikanischen Konzeptualisten Allen Ruppersberg und des jungen niederländischen Künstlers Erik van Lieshout, die in diesem Jahr als eine großzügige Schenkung der Sammler Helga und Manfred Langen in die Sammlung des Museums eingingen. Ebenso die Wandmalerei von Richard Wright, die nunmehr als weitere Schenkung des Förderkreises zur Museumssammlung gehört. Als eine neue Dauerleihgabe der Sammlung Rheingold wird ein monumentaler Kronleuchter des walisischen Künstlers Cerith Wyn Evans zu bestaunen sein. Ein besonderes Highlight der Eröffnungspräsentation setzt die Neuerwerbung der Sparkassenstiftung für Kunst und Wissenschaft in Mönchengladbach, deren Bedeutung für das Museum Abteiberg hier einmal mehr zum Ausdruck kommt: Das Werk 'Two Columns’ des amerikanischen Künstlers Robert Morris aus dem Jahr 1961. Es handelt sich um ein Schlüsselwerk der 1960er Jahre, das seinerzeit erstmalig die Beziehung zwischen Kunstobjekt, Raum und Betrachter zum Thema machte und, wie man nun sehen wird, mit unvermindert drängenden Fragen an die Kunstbetrachter herantritt - inmitten einer Foyer-Präsentation der Minimal und Conceptual Art, jenen Bewegungen, mit denen die internationale Bedeutung des Mönchengladbacher Museums in den 1960er Jahren ihren Anfang nahm.
Das Grafische Kabinett trägt mit Zeichnungen und Skizzen von Hans Hollein zur Vergegenwärtigung der Entwurfsgeschichte des Museums Abteiberg bei: Anlässlich der Wiedereröffnung hat Hans Hollein sein Archiv gesichtet und vielfach unbekannte Stadien des Museumsentwurfs zur Verfügung gestellt. Ergänzend werden frühe Collagen und Zeichnungen aus der Museumssammlung gezeigt, die Holleins kritisch-utopischen Architekturansatz in den 1960er Jahren beleuchten. "ZEIGEN. Eine Audiotour" von Karin Sander führt durch das gesamte Haus und ergänzt die ausgestellten Objekte der Sammlung. Wände mit Namenskennungen von bekannten Künstlern verweisen auf Hörstücke, in denen Künstler nicht anwesende Werke durch Beschreibungen imaginieren. Die Audiotour von Karin Sander und der als MUSEUM compleX betitelte Wechselausstellungsraum des Hauses werden einen wesentlichen Gedanken der Eröffnungspräsentation vermitteln, der letztlich auch für die besondere Geschichte des Museums Abteiberg steht: das "Antimuseum in Permanenz". Jener These von Johannes Cladders folgend, wonach ein in die Gegenwart gerichtetes Museum sich permanent in seiner Rolle hinterfragt. Der Wechselausstellungsraum fungiert dabei als eine Reminiszenz an das einjährige Interim "Museum X". Seine Fassade wird zum Ausstellungsstück und durch einen Film ergänzt, der von der Künstlerin Maija Timonen realisiert wurde, in Koproduktion mit dem MOCA MAAS, Antony Hudek und Ella Klaschka, den Berliner Architektur- und Kunsthistorikern Ilka und Andreas Ruby, Jan und Tim Edler von realities:united sowie internationalen Gästen einer Diskussion im Museum X. "Das Museum aufgehoben. Was dort war, ist nicht mehr hier, eben" ist der Titel des Films, dessen besonderes Argument in einer unerwarteten psychologischen Ebene liegt: Den Prolog gibt Michael Molnar, Direktor des Freud-Museums in London, mit einer psychoanalytischen Argumentation, welche die Institution Museum in eine unerwartet neue Betrachtung führt. Die Eröffnungspräsentation wird begleitet durch den neuen Bestandskatalog des Museums Abteiberg "Kunst der Gegenwart / 1960 bis 2007". Zudem werden am 11. November die neuen Audioguides eingeführt. Sowohl Bestandskatalog als auch Audioguides wurden durch großzügige Spenden des Museumsvereins Mönchengladbach und des Förderkreises im Museumsverein ermöglicht. Das Projekt "Museum compleX" wurde gefördert durch das M:AI Museum für Architektur und Ingenieurkunst NRW. Nachruf
Übrigens... ist Michael Stevenson bis 25. November mit Arbeiten an der Ausstellung "The Irresistible Force" der Tate Modern vertreten. Stevensons Jahresgabe "Detail" von 2005, eine Ansicht seiner großen Installation "Art of the Eighties and Seventies" für den Wechselausstellungsraum des Museums Abteiberg vor dessen Sanierung, ist noch in wenigen Exemplaren vorhanden. Darüber hinaus werden zur Zeit in einer weiteren Ausstellung der Tate Modern, "World as Stage", auch Werke von Rita McBride präsentiert.
Exkursion Freitag, 23. November 2007 Zum Jahresende bietet der Museumsverein seinen Mitgliedern noch eine besondere Tagesfahrt mit zwei interessanten Programmpunkten. So ist es für uns möglich, am 23. November die Villa Hammerschmidt in Bonn zu besuchen. Anlass dazu gibt die im Juni des Jahres vorgenommene Neueinrichtung der dortigen Kunstsammlung. Der 1860 im spätklassizistischen Schinkel-Stil erbaute Bonner Amtssitz des Bundespräsidenten wurde unter Beratung von Kölner Museumsfachleuten und Kuratoren mit Dauerleihgaben neu bespielt, wobei die Werke der Fotografie und Malerei mit dem wertvollen Mobiliar des französischen Empire korrespondieren. Das Augenmerk dabei gilt national und internationalen Arbeiten der letzten 100 Jahre sowie Künstlern, die einen rheinischen Bezug aufweisen. In einer Führung werden sowohl die repräsentativen Räume der Villa Hammerschmidt, als auch die neue Kunstpräsentation mit Arbeiten u.a. von Hugo Erfurth, August Sander, Bernard Schultze und K.O. Goetz vorgestellt. Da eine Besichtigung der Villa Hammerschmidt leider nicht am Wochenende möglich ist, findet diese Fahrt ausnahmsweise an einem Freitag statt. Darüber hinaus gelten besondere Sicherheitsbedingungen. Abfahrt: 09.00 Uhr, Kaiser-Friedrich-Halle Begleitung: Dr. Christian Krausch Atelier/Ausstellungsbesuch
In seinem Bestreben, neue oder bislang wenig bekannte Kunstorte und Ateliers der näheren Umgebung zu besuchen, empfiehlt der Museumsverein Mönchengladbach seinen Mitgliedern die Ausstellung von Lotte Seyerl in der "Galerie Alte Lateinschule" in Viersen. Die in einem vollständig restaurierten alten Gebäude aus der Mitte des 19. Jahrhunderts untergebrachte Galerie gegenüber der Jugendstil-Generatorenhalle der Niederrheinwerke, präsentiert seit ihrer Eröffnung im März 2007 unter der Leitung von Sigrid Blomen-Radermacher und Gisela Willems-Liening zeitgenössische Kunst aus den Bereichen Malerei, Zeichnung und Plastik. Ihre letzte Ausstellung in diesem Jahr widmet die "Galerie Alte Lateinschule" neuen Arbeiten der 1953 in Wien geborenen Malerin Lotte Seyerl, deren Arbeiten sich auf der Grenze zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegen. Die Gemälde, alle entstanden auf der Basis der Fotografie, haben Menschen in ihrem alltäglich Umfeld zum Thema, die die Künstlerin beobachtend in einem Spiel zwischen Schärfe und Unschärfe auf die Leinwand bannt. Seit 1999 hat Lotte Seyerl eine Lehrtätigkeit am Institut für bildende und mediale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien inne. Die Kuratorinnen informieren die Gruppe des Museumsvereins gerne über das Werk von Lotte Seyerl sowie die Architektur der "Galerie Alte Lateinschule". (CK) Die Museumspädagogik Rückschau - Vorschau Nach rund 14 Monaten im Exil auf der Krichelstraße schaut die Museumspädagogik dennoch auf eine erfolgreiche Zeit zurück. Als außerordentlicher Glücksfall erwies sich die Möglichkeit der Nutzung zweier Geschäftslokale in der Theatergalerie. So konnte die Museumspädagogik nicht nur den Parkettraum der Villa Schiedges mit einem Programm für Erwachsene bespielen, sondern auch ein umfangreiches Programm für Kinder und Jugendliche direkt neben dem Museum X anbieten. Insgesamt fanden in der Villa Schiedges über 60 Veranstaltungen statt und die Theatergalerie bot Platz für 45 Kurse und Workshops nebst einem kleinen Ausstellungsraum zur Präsentation der dort entstandenen Arbeiten. Im öffentlichen Raum betreute die Pädagogik das Projekt "stAIRWAYs", die Luftbrücke von der Hindenburgstraße zum Museum Abteiberg. Insgesamt nahmen an den Angeboten der Museumspädagogik in diesem Jahr 3650 Personen teil wovon 2200 auf das "stAIRWAYs" Projekt entfielen. Neben Aktzeichenkursen, Führungen durch den Skulpturengarten und den Vorträgen in der Reihe "Kunst am Donnerstag" war eines der Highlights sicher das Schulprojekt "Auf Architektour in Mönchengladbach"; eine Führung für das 3 - 12 Schuljahr durch die Mönchengladbacher Innenstadt mit anschließendem Planen und Bauen einer Modellstadt. Diese wurde von einer Spielzeugeisenbahn, auf der eine Kamera montiert war, durchfahren und aus der Froschperspektive abgefilmt.
Auch die Sommerferienkurse erfreuten sich großer Beliebtheit, zumal die Pädagogik erstmalig auch eine Exkursion für Kinder ins benachbarte Holland anbot, um dort einen echten Irrgarten zu erkunden und zu studieren. Die Erkenntnisse wurden dann in der letzten Sommerferienwoche praktisch in dem Kurs "Labyrinthe und Irrgärten", umgesetzt. Ein weiterer Schwerpunkt war parallel dazu die Erstellung von Texten für den Audioguide, der nun am 11. November der Öffentlichkeit präsentiert wird. Der Museumsverein stellte hierfür nicht unerhebliche Finanzmittel bereit. Programm November - Dezember 2007 Allgemeine Informationen Städtisches Museum Abteiberg Bankverbindungen Impressum |
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