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Frühere Ausgaben der Mitteilungen



Mitteilungen November - Dezember 2013

01 Vorträge Textiles in Progress
02 Ausstellung Auf Zeit
03 Jahresgaben 2013
04 Ausstellung In Order to Join
05 Tagesfahrt nach Düsseldorf
06 Portugal Reisebericht
07 Walter Kaesbach und die Zwanziger Jahre
08 SEPA für Mitgliedsbeiträge und Förderkreisspenden
09 Programm
10 Impressum



TEXTILES IN PROGRESS über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Gewebe

Sonntag, 10. November, 12 – 18 Uhr
Finissage mit 7 Kurzvorträgen und Diskussionen


Grete Reichardt, Gunta Stölzl, Anni Albers
Foto: Achim Kukulies

Das Museum Abteiberg und die Hochschule Niederrhein laden zum Abschluss der Ausstellung zu einer Neubetrachtung des Textilen ein: Fachleute aus verschiedenen Disziplinen sprechen über Vergangenheit und Gegenwart, über das Manchester des Rheinlands, das Mönchengladbach einst war, über die Krefelder Textilindustrie und den Ursprung des Bauhaus in der Lehre von Textiltechnik und Textildesign an der heutigen Hochschule Niederrhein, über die Bedeutung Johannes Ittens und Paul Klees in den 1930er Jahren sowie jene der historischen Textilschausammlungen im Museum Abteiberg, im Deutschen Textilmuseum Krefeld, im Textilmaschinendepot des Museums Schloss Rheydt und anderswo.

12 Uhr letzte Ausstellungsführung
13.30 - 14.30 Uhr Pause im Museumscafé
14.30 Uhr GRUSSWORT Prof. Dr. Hans-Hennig von Grünberg, Hochschule Niederrhein

7 KURZVORTRÄGE UND GESPRÄCHE moderiert von Susanne Titz mit Prof. Dr.-Ing. Alexander Büsgen und Prof. Dipl.-Des. Marion Ellwanger-Mohr, Hochschule Niederrhein, Rolf Königs, Präsident des Verbandes der rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie, Andreas Schulten, d.vision Trendagentur für Textilien, Düsseldorf, sowie Dr. Karin Thönnissen, Kunst- und Textilhistorikerin, Krefeld Dr. Annette Paetz genannt Schieck, Deutsches Textilmuseum Krefeld, und Dr. Karlheinz Wiegmann, Museum Schloss Rheydt

Die Ausstellung TEXTILES: OPEN LETTER: ABSTRAKTIONEN, TEXTILIEN, KUNST wurde kuratiert von Rike Frank und Grant Watson. 2014 folgt "Textiles: Open Letter" in der Generali Foundation in Wien, nähere Informationen unter: www.textilesopenletter.info. Realisiert in Zusammenarbeit mit der Allianz Kulturstiftung, gefördert durch die Kunststiftung NRW, die Hans Fries-Stiftung, den Museumsverein Mönchengladbach und den Mondriaan Fonds. (ST)

Eintritt mit Museumsticket – freier Eintritt für Schüler, Studierende, ICOM-Mitglieder und Mitglieder der Museumsvereine Mönchengladbach und Krefeld.


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Auf Zeit – Jahresgaben des Museumsvereins Mönchengladbach

EA71
Eickener Straße 71,
41061 Mönchengladbach
24.11. bis 22.12.2013
Eröffnung: 24.11. um 15 Uhr, Begrüßung durch den Vorsitzenden des Museumsvereins Prof. Dr. Rainer Wallnig
Öffnungszeiten: mittwochs 15 – 18 Uhr, samstags 12 – 16 Uhr, sonntags 12 – 16 Uhr und nach Vereinbarung.

Flankierend zu der Präsentation im Museum Abteiberg zeigt der Museumsverein im EA71, dem Projketraum des Kulturbüros auf der Eickener Straße 71, vom 24.11. – 22.12. eine zusätzliche Ausstellung aktueller und älterer Jahresgaben. Unter dem Titel „Auf Zeit“ reflektiert die Ausstellung zum Einen ihre temporäre Präsentation im EA71. Zum Anderen verweist der Titel genau gegenteilig auf die inzwischen über 110jährige Arbeit des Museumsvereins, die sich auch an der kontinuierlichen Herausgabe von Jahresgaben messen lässt. So bietet der Museumsverein Mönchengladbach seinen Mitgliedern seit 1972 exklusive Editionen von inzwischen namhaften Künstlern wie Evelyne Axell, Joseph Beuys, Gerhard Richter, Sigmar Polke, Heinz Mack, R.H. Quaytman und vielen anderen international bekannten Kollegen zu günstigen Konditionen an. Grundsätzlich wird ein Exemplar der Werke in die Sammlung des Museums Abteiberg aufgenommen. Auf diese Weise spiegeln die Jahresgaben auch die Aktivitäten des Museums Abteiberg und die Entwicklungslinien der modernen Kunst in den letzten 41 Jahren wider. Mit der Ausstellung "Auf Zeit - Jahresgaben des Museumsvereins" knüpft der Verein an seine Jubiläumssausstellung "30 / 40 / 110" von 2012 in der ehemaligen Theatergalerie an. (CK)


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JAHRESGABEN 2013

Wie in den letzten Mitteilungen angekündigt, bietet der Museumsverein seinen Mitgliedern auch in diesem Jahr ein exklusives Angebot an neuen Jahresgaben. Dabei handelt es sich um Editionen in kleinen Auflagen von Künstlern, die im Laufe des Jahres im Museum Abteiberg eine Ausstellung hatten oder dem Haus eng verbunden sind. Vorgesehen sind Arbeiten von Cezary Bodzianowski, Vesko Gösel, Diango Hernández, Thomas Houseago, Andreas Siekmann und Ina Weber. Die Jahresgaben sind ab Sonntag, dem 10. November im Museum ausgestellt, ergänzt durch eine kleine Auswahl von früheren, noch erhältlichen Editionen. An diesem Tag wird Dr. Christian Krausch von 11 bis 15 Uhr mit Auskünften sowie für den Verkauf aller Jahresgaben im Museum Abteiberg zur Verfügung stehen.


Vesko Gösel, LOT, 2013, Einzeln belichtete Fotogramme
40,7 x 29,7 cm (Motiv), © Vesko Gösel

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IN ORDER TO JOIN - POLITISCH IN EINEM HISTORISCHEN MOMENT
die weibliche Generation der 1980er und 1990er Jahre

8. Dezember - 16. März / Eröffnung: Sonntag, 8. Dezember, 12 Uhr

Mit Arbeiten von Helen Chadwick, Chohreh Feyzdjou, Angela Grauerholz, Sheela Gowda, Jamelie Hassan, Mona Hatoum, Rummana Hussain, Shelagh Keeley, Astrid Klein, Ana Mendieta, Pushpamala N., Adrian Piper, Lala Rukh und Rosemarie Trockel

Kuratiert von Swapnaa Tamhane und Susanne Titz


Rummana Hussain, Living on the Margins, 1995, Courtesy Estate of Rummana Hussain

Diese Ausstellung bringt Künstlerinnen zusammen, die zwischen 1947 und 1957 geboren sind. Bewusst und mit einer offenen Frage geht es hier um die Vorstellung einer Generation. Im europäischen Kontext ist es die Nachkriegsgeneration, anderenorts, in Indien und Pakistan beispielsweise, ist es auch die Generation "post-Partition", geboren in den Jahren nach der postkolonialen Teilung von Indien und Pakistan (1947). Ausgewählt wurden Positionen, die einen politischen Zusammenhang erkennen lassen, Werke, die beginnend in den späten 1970er, den 1980er oder 90er Jahren neue Inhalte aufbrachten, sich beispielsweise in Thematisierungen von Nationalitäten, Institutionen oder eigenen Identitäten hinein begaben, dabei kompliziert und rätselhaft wurden, da sie kaum je eindeutig oder einfach zu lesen waren: Sie nehmen ihren Anfang in bzw. handeln von zeithistorischen Bewegungen, können ihnen manchmal unmittelbar zugerechnet werden, manchmal eher in Distanz: Das Auslassen eindeutiger Interpretierbarkeit erklärt sich aus den Strategien der Arbeiten, der Wahl der Medien und den kritischen Selbstreflexionen, die sie durchziehen. Es dominieren konzeptuelle Taktiken und Ideen, interessanterweise letztlich sowohl für und gegen die Forderung von Teilhabe, mit und gegen "the possibility of joining".

Das Werk der indischen Künstlerin Rummana Hussain (1952-99) zeigt beispielhaft, wie sich eine Haltung im Kontext akuter politischer Veränderungen erklärt: Husseins Arbeiten, recht wenige bis zu ihrem frühen Tod, doch sehr einflussreich für die heutige Generation junger indischer Künstlerinnen und Künstler, handeln von dem Effekt, den die Globalisierung in der indischen Gesellschaft der 1990er Jahre erzeugte, von der Wiederkehr konservativer Werte und Traditionen und auch von einem künstlichen Nationalismus, der das Gebot eines "Indisch-Seins" ausgab, das Hussain nicht erfüllte. Der Titel "In Order to Join" ("Um dabei zu sein") entstammt einer Präsentation von Rummana Hussains Performance- und Installationsarbeiten in New York, wo Hussain im Jahr 1998 Stipendiatin bei Art in General war.

Die Ausstellung beschäftigt sich mit historischen Kontexten, verdrängten Geschichten, Arbeiten, die ganz früh in den künstlerischen Laufbahnen entstanden oder auch Wendepunkte repräsentieren. Sie berührt feministische Punkte, die gesellschaftliche Akzeptanz und die Emanzipation von Künstlerinnen, ebenso auch den Beginn einer Vorstellung von globalen Identitäten. Ganz gleich, ob diese Arbeiten als real aktivistisch oder als poetisch lesbar sind, liegt der Grund ihrer Entstehung in einer politischen Haltung und einem politischen Raum.

Ausgehend von Hussains Position will das Projekt andere Biografien und Werke in diese Zusammenhänge setzen und von künstlerischen Positionen einer thesenartig als "dazwischen" liegenden Generation handeln, die inmitten gesellschaftlicher Umbrüche agierte, gesellschaftliche Liberalisierung und Emanzipation für sich einforderte und sich mit der eigenen Gegenwart beschäftigte, um diese in die Kunst hinein zu bringen. Uns interessiert diese Generation, weil sie diejenige ist, die die Bewegung hin zur Globalisierung erfuhr, und vielleicht auch die erste Generation ist, die sich selbst in einer globalen Beziehung und Identität erlebt. Künstlerisch „dazwischen“ liegt sie ebenfalls: zwischen der abstrakten Moderne, dem abstrakten Expressionismus, Minimalismus, Pop, Land Art oder Performance Art, sie lässt sich nicht mehr innerhalb der vielen Bewegungen in der westlichen Kunstgeschichte erfassen. Vielmehr wird erkennbar, dass an deren Stelle eine große Breite an Medien, Themen, Stilen, Philosophien und politischen Kontexten tritt, welche zum Anlass und Drehmoment für künstlerische Werke werden und diesen wiederum das Vermögen geben, all diese Momente der eigenen Gegenwart auf den Punkt zu bringen. (ST und Swapnaa Tamhane)

Realisiert mit Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes im Rahmen des Fellowships Internationales Museum, Swapnaa Tamhane, gefördert durch das Land NRW.


Jamelie Hassan, The Oblivion Seekers, 1985, Courtesy the artist


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Tagesfahrt - Samstag, 30. November 2013 (findet nicht statt)
Alexander Calder und Candida Höfer in Düsseldorf


Candida Höfer, Dreischeibenhaus Düsseldorf IX, 2011,
C-Print, 180 x 164,4 cm, © Candida Höfer, Köln / VG Bild-Kunst Bonn 2013

Die letzte Tagesfahrt des Jahres führt erneut nach Düsseldorf zu den aktuellen Ausstellungen "Alexander Calder – Avantgarde in Bewegung" im K20 sowie "Candida Höfer. Düsseldorf" im Museum Kunstpalast. Erstmals nach zwei Jahrzehnten präsentiert die Kunstsammlung K20 eine große Museumsschau des bedeutenden amerikanischen Bildhauers Alexander Calder (1898 –1976) in Deutschland, der mit seinen sinnlichen und poetischen Skulpturen Kunstgeschichte geschrieben hat. Der Schwerpunkt der Werkauswahl wird in den 1930/40er Jahren liegen und sich mit Calders Entwicklung zur (luft-)bewegten, abstrakten Skulptur, den Mobiles, befassen. Historische und experimentelle Filme, Musik der Avantgarde sowie die wichtigsten bildkünstlerischen Wegbegleiter flankieren die umfangreiche Ausstellung mit zahlreichen Werken des Künstlers aus dem Besitz internationaler Museen und Sammlungen. Frau Dr. Karin Mohr, die die Gruppe des Museumsvereins bereits mehrfach kenntnisreich durch die Kunstsammlung begleitet hat, wird erneut die Führung übernehmen.

Nach der Mittagspause ist der Besuch des nahegelegenen Museum Kunstpalast im Ehernhof geplant. Erstmalig zeigt das Museum in einer Überblicksausstellung rund 70 Werke der ehemaligen Meisterschülerin von Bernd und Hilla Becher Candida Höfer (geb. 1944). Dabei handelt es sich um Arbeiten, die im Laufe von 40 Jahren ausschließlich in Düsseldorf entstanden sind und größtenteils bisher noch nicht öffentlich zu sehen waren. Charakteristisch für das Werk von Candida Höfer ist die kühle Sachlichkeit, ihr ausgeprägtes Interesse an Strukturen und Ordnungen im Raum sowie ihr präzises Erfassen von Details. Neben großformatigen Interieurs sowie Aufnahmen von Innenräumen verschiedener Kunstinstitutionen wie dem Museum Kunstpalast oder der Julia Stoschek Collection, zeigt die Ausstellung auch Bilder aus Höfers ersten fotografischen Serie "Türken in Deutschland".

Aufgrund der guten Erfahrungen ist auch diesmal die Reise mit der Bahn geplant. Alle Ziele sind über öffentliche Verkehrsmittel oder fußläufig gut zu erreichen.

Treffpunkt: 09.30 Uhr Hbf Mönchengladbach

Abfahrt: 09.45 Uhr ERB20073, Gleis 7

11.15 Uhr Führung Kunstsammlung, K20

Mittagspause: ca. 13.00 Uhr

14.45Uhr Führung Museum KunstPalast

Rückfahrt: 17.22 Uhr Hbf Düsseldorf, RE10426, Gleis 4
Ankunft: 18.16 Uhr HBF MG

Begleitung: Dr. Christian Krausch


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REISEBERICHT Portugal 10. bis 17. September


Foto: Privat

Lissabon, die helle, kalksandsteinfarbene, mediterran wirkende Landeshauptstadt und Porto, "die Stadt aus Granit" von herber Schönheit waren die Ziele der diesjährigen, in Kooperation mit ViadellArte, Bonn, organisierten Reise des Museumsvereins.

Ausgangspunkt unserer Reise war Lissabon, im 16. Jahrhundert wohlhabendste und weltoffenste Stadt Europas und Zentrum des Welthandels. Auf einem literarischen Spaziergang erfuhren wir, was portugiesische und deutsche Dichter an Lissabon besonders geschätzt haben. Wir konnten die nach dem verheerenden Erdbeben 1755 großzügig angelegten Alleen und Plätze - letztere zum Teil gepflastert mit dem berühmten portugiesischen Wellenmuster -, die prächtigen Denkmäler und repräsentativen Gebäude (z.B. Bahnhof, Theater) ebenso bewundern, wie die vielen schönen kleinen nostalgischen Läden, Cafés und Werkstätten (z.B. Europas ältestes Puppenkrankenhaus) in dem nach der Zerstörung neu errichteten Handels- und Handwerkerviertel. Auf dem Weg zum schönsten Aussichtspunkt Nossa Senhora mit Blick auf die "San Franzisko Brücke" betrachteten wir die ausdrucksstarken Comic-Graffiti des preisgekrönten Nuno Savaira sowie Camilla Watsons Foto-Hommage an ältere Lissaboner Mitbürger. Besonders eindruckvoll bot sich das im manuelinischen Stil errichtete, zu den Höhepunkten der portugiesischen Baukunst zu rechnende Hieronymuskloster mit Kreuzgang in Belem dar. Im Azulejo-Museum konnten wir an zahlreichen kunstvollen Beispielen einen umfassenden Eindruck von der Tradition portugiesischer Kachelkunst gewinnen. Die Azulejos empfanden wir auf unseren Wegen durch Lissabon schon zuvor an vielen privaten und öffentlichen Gebäuden als ein ästhetisch besonders reizvolles bauliches Gestaltungselement.

Bei einer Führung durch das Museum Centro de Arte Moderne durch Frau Dr. Rosenthal gewannen wir einen umfassenden Eindruck vom Werk des Malers Amadeo de Souza Cardoso. Im Museum Stiftung Calouste Gulbenkian zeigte uns Frau Dr. Rosenthal schwerpunktmäßig Landschaftsmalerei. Ein Besuch des Museums Centro Cultural de Belem- (Gegenwartskunst), - hier wurden wir durch eine junge deutsche Kunsthistorikerin wiederum hervorragend geführt - und der Besuch eines Fadokonzertes rundeten unseren Aufenthalt in Lissabon ab.

Unsere Fahrt nach Porto haben wir in Batalha unterbrochen, um dort das in 200jähriger Bauzeit errichtete Kloster nebst unvollendeten Kapellen, "das" nationale Monument Portugals, zu besichtigen. Hier hat uns der wunderschöne Dialog gotischer und manuelinischer Bauelemente besonders gefallen. Zu Beginn unseres Rundganges in Porto haben wir den überaus reichen Kachelschmuck im Bahnhof Sao Bento bewundert. Von der Dom Luis I–Brücke aus hatten wir einen schönen Blick auf die tief unter uns liegende Stadt und den Rio Douro. Die in trutzigem romanischen Stil errichtete Kathedrale und die in überwältigend goldglänzender Pracht ausgestaltete Kirche San Franzisko waren unsere weiteren Stationen. An den Exklusivbesuch in der hundertjährigen Livraria Lello mit der schönen Wendeltreppe und den Holzschnitten berühmter portugiesischer Autoren (Inspiration für J.K. Rowlings - Zauberschule) werden wir uns sicher noch lange gerne erinnern. Interessantes über die portugiesische Gegenwartskunst erfuhren wir in dem Galeristengespräch mit den Eheleuten Cabral in der Galeria Serpente. Im Anschluss daran waren wir Teilnehmer einer Schoko-Sardinen Performance der Portuenser Künstlerin und Kunstpädagogin Rita Carvalhas. In dem Museum Serralves sahen wir Werke u.a. von Mel Bochner und Alexandre Estrela.

Einen gelungenen Abschluss fand unsere Reise, auf der wir ununterbrochen nur schönes spätsommerlich warmes Wetter hatten, mit einer Portweinprobe bei Taylor´s und einem Abendessen im Restaurant "Abadia" mit bestem Service und mit dem von uns inzwischen liebgewonnenen Vino Verde.

Dr. Jürgen Clauss


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WALTER KAESBACH und die Zwanziger Jahre an der Düsseldorfer Kunstakademie


Alexander Zschokke, Porträt Walter Kaesbach, 1932. Bronze
Foto: Achim Kukulies

Im vergangenen Jahr würdigte der Förderkreis im Museumsverein das persönliche Engagement und die historische Bedeutung von Walter Kaesbach (1879-1961) für das Museum Abteiberg, indem er auf Vorschlag der Museumsleitung ein Porträt Kaesbachs erwarb. Diese Bronze-Plastik des schweizerischen Bildhauers Alexander Zschokke aus dem Jahr 1932 ist seitdem im Foyer des Museums präsent. Dass auch die Düsseldorfer Kunstakademie W. Kaesbach zumindest in der Vergangenheit wegen seiner "ungewöhnlichen Verdienste" als Akademiedirektor (1924-1933) würdigte, geht aus einer schmalen, nur 15 Seiten umfassenden Broschüre hervor, welche die Akademie zu Ehren Kaesbachs 1961 aus Anlass seines Todes herausgab.

Autorin des Textes ist Anna Klapheck, Mutter des Künstlers Konrad Klapheck, eine promovierte Kunsthistorikerin, die neben anderen Publikationen u.a. eine über die legendäre Mutter Ey verfasste und zudem 1952-1966 selbst an der Kunstakademie Düsseldorf tätig war; zunächst als Dozentin, ab 1962 als Professorin für Kunstgeschichte.

Anna Klapheck hebt die Weitsichtigkeit des mutigen und heftig umstrittenen Entschlusses des damaligen Preußischen Kultusministers Carl Heinrich Becker hervor, der 1924 entgegen der Tradition der Kunstakademie keinen Künstler, sondern einen Kunsthistoriker und Museumsleiter zum Akademiedirektor berief.

A.K.: (…) "Was Kaesbach mitbrachte, war ein ungewöhnlich feiner Spürsinn für künstlerische Werte überhaupt, entwickelt und gesteigert durch früh begonnenes, stetig weitergeführtes eigenes Kunstsammeln, war die Vertrautheit mit der Kunst der Gegenwart, erworben in engem und freundschaftlichem Umgang mit den führenden Künstlern der Zeit, war schließlich der fanatische Wille, dieser Kunst zum Durchbruch zu verhelfen (...) Der konservative Geist des "Malkastens" prägte die Atmosphäre der Stadt. Walter Kaesbach, so hoffte und glaubte man in Berlin, sei der Mann, das alte Gebäude zu durchlüften und frischen Wind durch die hohen Fenster hereinzulassen. Heute wissen wird, dass der Entschluss des Kultusministers richtig war. In den neun Jahren, die Kaesbach in Düsseldorf zu wirken vergönnt war, hat er die Akademie zu einem weit ausstrahlenden Sammelpunkt starker künstlerischer Kräfte gemacht, wesentlich ihm ist es zu danken, dass vom frohen Schwung der "goldenen zwanziger Jahre" auch in Düsseldorf etwas zu spüren war.

(...) Die Neubesetzung von Lehrstühlen erschien Kaesbach als die dringlichste Aufgabe, und hier erwies er einen nahezu genialen Spürsinn – eine Lust am Besitzergreifen, die sich nur aus der sammlerischen Leidenschaft des "Dilettanten", des Sichergötzenden an der Kunst, erklären lässt., Kaesbach und keinem anderen ist es zu danken, dass die Akademie damals europäische Weite erhielt."

Soweit Anna Klapheck.

Berufen wurden unter Kaesbachs Leitung u.a. Campendonk, Paul Klee, Alexander Zschokke, Mataré, Oskar Moll, die Typographin Anna Simons, aber auch freie Künstler wie Jankel Adler. Städtebau, Gartenkunst, Werbekunst, Gobelinweberei, Bühnenkunst u.a. wurde neu in den Lehrplan aufgenommen, wobei zugleich die Zahl der Studierenden verringert wurde. 1933 kam es zu einem abrupten Ende. Kaesbach hatte die Akademie innerhalb einer Stunde zu verlassen und erhielt ein lebenslanges Hausverbot. Er ließ sich daraufhin in Hemmenhofen am Bodensee nieder und ist von da an nie mehr in Mönchengladbach oder Düsseldorf gewesen.

In dem Heftchen der Kunstakademie Düsseldorf von 1961 ist nur ein einziges Foto abgedruckt: eine Aufnahme eben jener Bronze-Plastik, die der Förderkreis erwarb und von der nur dieses eine Exemplar existiert.

Dass die kleine Broschüre nunmehr das Archiv des Museums bereichert, verdanken wir einem Mitglied des Museumsvereins: Ute Rüscher, die beim Aufräumen zuhause auf dieses interessante Fundstück stieß.

(HK)


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WICHTIGE INFORMATION FÜR MITGLIEDER
SEPA für Mitgliedsbeiträge und Förderkreisspenden

Ab 1. Februar 2014 gibt es mit SEPA (Single Euro Payments Area) einen neuen einheitlichen Zahlungsverkehrsraum. Dieser löst die bisherigen Einzugsermächtigungsverfahren in allen 32 Mitgliedsstaaten ab.

Sofern uns eine Einzugsermächtigung vorliegt, nutzen wir bislang für den Einzug von Mitgliedsbeiträgen und Förderkreisspenden die Lastschrift im bewährten Verfahren. Ab dem 1. Januar 2014 stellen wir auf das SEPA-Basis-Lastschriftverfahren um. Die von Ihnen bereits erteilte Einzugsermächtigung wird dabei als SEPA-Lastschriftmandat weitergenutzt. Dieses Lastschriftmandat wird durch unsere folgende Gläubiger-Identifikationsnummer gekennzeichnet.

DE42ZZZ00000175656

Diese Nummer wird nunmehr von uns bei allen Lastschrifteinzügen angegeben. Hinzu kommt eine jeweilige von uns individuell vergebene Mandatsreferenz (z.B. Rechnungs- oder Mitgliedsnummer), die in Verbindung mit der Gläubiger-Identifikationsnummer eine eindeutige Zuordnung ermöglicht. Diese gesamte Umstellung erfolgt durch uns, so dass Sie nichts unternehmen müssen. Lastschriften werden weiterhin von dem Konto eingezogen, das bei uns hinterlegt ist. Sollte es hier ein Änderung gegeben haben, bitten wir Sie, und darüber zu informieren.

Die Mitgliedsbeiträge werden wir zukünftig am 20. Januar eines Jahres einziehen. Ende Januar erhalten Sie, wie gewohnt, die Mitgliedsausweise für das dann laufende Jahr. Der Einzug der Förderkreisspenden erfolgt am 15. Juni eines Jahres.

Ihr Museumsverein Mönchengladbach


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P R O G R A M M


I. EXKURSIONEN


30. November
Tagesfahrt nach Düsseldorf
K20 und Museum Kunstpalast


II. FÜHRUNGEN

17. November, 11.30 Uhr, Museumsfoyer
Nicht für die Ewigkeit - Kunstwerke aus Gummi, Bronze, Acryl im konservatorischen Blick
Florian Szibor, Restaurator

15. Dezember, 11.30 Uhr, Museumsfoyer
In Order to Join – politisch in einem historischen Moment
Sophie Reinlaßöder



III. AUSSTELLUNGEN

23. Juni – 10. November 2013
Textiles: Open Letter
Abstraktionen, Textilien Kunst

8. Dezember – 16. März 2014
In Order to Join – politisch in einem historischen Moment


IV. SONSTIGE VERANSTALTUNGEN

3. November
Erster Sonntag
Freier Eintritt und Programm für Kinder und Erwachsene

10. November
Textiles in Progress
Finissage mit 7 Vorträgen und Gesprächen Freier Eintritt und Programm für Kinder und Erwachsene

10. November
Präsentation der neuen Jahresgaben im Museum Abteiberg

24. November
Ausstellungseröffnung
"Auf Zeit" Flankierende Ausstellung aktueller und früherer Jahresgaben des Museumsvereins im EA71

1. Dezember
Erster Sonntag
Freier Eintritt und Programm für Kinder und Erwachsene

8. Dezember
Ausstellungseröffnung
In Order to Join – politisch in einem historischen Moment

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I M P R E S S U M


Herausgeber:
Museumsverein Mönchengladbach e.V.

Anschrift

Museumsverein Mönchengladbach
Abteistraße 27
41061 Mönchengladbach

Geschäftsführer: Dr. Christian Krausch

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Christian Krausch (Anschrift wie oben)

E-Mail-Adresse: info@mv-mg.de

Amtsgericht Mönchengladbach, Vereinsregister: Nr. 825

Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 121 5786 0072

Bankverbindungen
Stadtsparkasse Mönchengladbach
BLZ 310 500 00 Konto 61 010

IBAN: DE44 3105 0000 0000 0610 10
SWIFT-BIC: MGLSDE33

Gladbacher Bank
BLZ 310 601 81 Konto 3597016

IBAN: DE89 310601810003597016
SWIFT-BIC: GENO DE D1 GBM


Vorstand des Museumsvereins Mönchengladbach:

Prof. Rainer Wallnig (Vorsitzender)
Dr. Karl Porzelt (Stellvertretender Vorsitzender)
Ulla Driescher
Dr. Matthias Neuhausen
Susanne Titz

Ehrenvorstand des Museumsvereins Mönchengladbach:

Prof. Dr. Johannes Cladders †

Beirat des Museumsvereins Mönchengladbach:

Lieselotte Böhme
Dr. Carsten Christmann
Ulrike Engelke M.A.
Dr. Klaus Gronen
Uwe Hillekamp
Helene Hormes
Prof. Dr. Hans Dieter Jakubowski
Eugen Viehof

Redaktion der Druckausgabe:

Dr. Christian Krausch

Beiträge:

Dr. Hannelore Kersting (HK)
Dr. Christian Krausch (CK)
Uwe Riedel (UR)
Susanne Titz (ST)

Konzept, Gestaltung und Redaktion der Online-Ausgabe:

Thomas W. Kuhn

Die Verantwortung für Vorträge und Veranstaltungen trägt das Museum.
In den freien Beiträgen kommen die persönlichen Ansichten der Verfasser zum Ausdruck.

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