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Frühere Ausgaben der Mitteilungen



Mitteilungen Juli - August 2015


Der Apfel. Eine Einführung (immer und immer und immer wieder) von Antje Majewski und Pawel Freisler.. Foto: Antje Majewski

01 Grußwort des neuen Vereinsvorsitzenden Carsten Christmann
02 Mitgliederversammlung 2015
03 Tagesfahrt nach Neuss
04 Vortrag Sigmar Polke
05 Vortrag Die Geschichte des Museumsverein Mönchengladbach
06 Ausstellung Vor Ort - Jahresgaben des Museumsvereins
07 Ausstellung Ein Apfel - Eine Einführung
08 Übrigens...
09 Programm
10 Impressum



Grußwort

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Mitglieder des Museumsvereins,

mein Name ist Dr. Carsten Christmann. Ich bin 46 Jahre alt und arbeite seit 18 Jahren in Mönchengladbach als Rechtsanwalt.
Seit langer Zeit bin ich im Beirat des Museumsvereins tätig und seit fünf Jahren Mitglied des Vorstandes. Anlässlich der letzten Mitgliederversammlung haben Sie mich zum neuen Vorsitzenden des Museumsvereins gewählt. Für das mir hierdurch entgegengebrachte Vertrauen bedanke ich mich bei Ihnen sehr herzlich.

In den nächsten Jahren möchte ich gemeinsam mit Vorstand und Beirat die Arbeit des Museumsvereins ausbauen, um so den seit Jahren anhaltenden leichten Mitgliederschwund zu stoppen. Insbesondere bei jungen Leuten müssen wir das Interesse für den Museumsverein und damit auch für unser Museum wecken. Nur so können wir sicherstellen, dass der Museumsverein auch in den nächsten Jahrzehnten weiter existieren und so weiter das Museum unterstützen kann.
Wichtig für die Unterstützung des Museums ist außerdem der Förderkreis im Museumsverein. Seine Mitglieder finanzieren einen wesentlichen Teil der jährlichen Ankäufe. Es ist daher mein Ziel, diesen Kreis um weitere Mitglieder zu erweitern und so den jährlichen Ankaufsetat sicherzustellen, vielleicht sogar zu erhöhen.

Wie Sie bemerken – die Unterstützung des Museums, die auch in der Satzung des Museumsvereins verankert ist, ist mir wichtig. Unterstützung heißt aber nicht nur finanzielle Förderung. Vielmehr möchten Vorstand und Beirat sich, soweit uns das als überwiegend künstlerischen Laien möglich ist, mit der Arbeit des Museums aufmerksam und kritisch auseinandersetzen. Auf diese Weise möchten wir sicherstellen, dass wir die Mittel des Museumsvereins für solche Projekte zur Verfügung stellen, mit denen sich auch andere Mitglieder identifizieren können.

Ich freue mich sehr auf meine Arbeit, bei der ich insbesondere auf die Unterstützung von Vorstand und Beirat sowie des Geschäftsführers Herrn Dr. Krausch angewiesen bin. Aber auch Ihre Unterstützung ist wichtig. Zögern Sie also bitte nicht, uns konstruktive Kritik und Anregungen mitzuteilen.

Herzliche Grüße

Ihr Carsten Christmann
Vorsitzender


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Mitgliederhauptversammlung 2015


Neuer und ehemaliger Vorstand des Museumsvereins, 2015
Dr. Christmann, Ulla Driescher, Prof. Wallnig, Dr. Porzelt, Uwe Hillekamp, Dr. Klaus Gronen, Foto: Jörg Knappe

Zu Beginn der Mitgliederversammlung am 12. Mai begrüßte der 1. Vorsitzende Prof. Dr. Wallnig die Teilnehmer und entschuldigte Frau Titz, die an der Sitzung nicht teilnehmen konnte. Stattdessen begrüßte er die Oberkustodin und stellvertretende Museumsleiterin, Frau Dr. Kersting, die den Rückblick und Ausblick auf das Museumsjahr 2014/15 übernehmen wird. Der Vorsitzende gab einen kurzen Rückblick auf das vergangene Vereinsjahr und nannte die tagesaktuelle Mitgliederzahl, die mit 1352 weiterhin einen Abwärtstrend erkennen lässt. Prof. Wallnig schilderte die regelmäßig stattfindenden Sitzungen des Vorstands und Beirats, in denen vielfältige Themen wie Finanzfragen, Beteiligungen des Vereins an Projekten des Museums, "Mitteilungen", Jahresgaben und Werbung besprochen werden. In diesem Zusammenhang verwies er insbesondere auf den 2014 herausgegebenen "Fragebogen für Familien" sowie auf die kontinuierliche Präsenz ehrenamtlicher Mitglieder des Museumsvereins im Museumscafé an den eintrittsfreien "Ersten Sonntagen". Anschließend erinnerte der Vorsitzende an die jährlich stattfindenden Jahresgabenaktionen, die wesentlich zur finanziellen Unterstützung des Museums beitragen. Die Zahl der Mitglieder des Förderkreises ist, bedingt durch zwei Todesfälle, im Jahr 2014 auf 64 gesunken. Mit den Spenden des Förderkreises wurde Anfang 2015 die Arbeit "Dirty Dancing" von Danh Vo erworben.

Den Rückblick auf das Programm des Museumsvereins übertrug der Vorsitzende Herrn Dr. Krausch, dem er in diesem Zusammenhang für seine erfolgreiche Arbeit als Geschäftsführer dankte. Dr. Krausch berichtete über die prinzipiell positive Resonanz auf das Angebot, bedauerte zugleich die verhaltene Akzeptanz der Tagesfahrten in die nähere Umgebung, etwa nach Düsseldorf. Der Geschäftsführer verwies auf das für den Zeitraum 8. – 23.8.15 im EA 71 geplante Ausstellungsprojekt "Vor Ort – Kunst & Geschichten", mit Jahresgaben, die sich gezielt auf das Museum und/oder die Stadt beziehen.

Der Vorsitzende übergab das Wort an Dr. Christmann, der die von Abstoß & Wolters OHG, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft, erstellte Vermögensübersicht zum 31. Dezember 2014 sowie die Einnahmen-Überschuss-Rechnung für das Jahr 2014 erläuterte. Aus der Einnahmen-Überschuss-Rechnung ergibt sich zum Stichtag 31.12. 2014 eine leicht geschwächte Einnahmensituation des Vereins, die mit einem Ausgaben-Überschuss von 7.584,81 EUR endet. Grund dafür ist die in 2014 geleistete finanzielle Unterstützung des Museums. Der Kassenbericht ist im Büro des MV zu erhalten.

Aufgrund der entschuldigten Abwesenheit von Herrn Quacken als Vertreter der Abstoß & Wolters OHG verlas der Vorsitzende das Schreiben der Abstoß & Wolters OHG an den Museumsverein vom 16.04.2015 über das in Stichproben geprüfte Rechnungswesen für das Jahr 2014, aus dem hervorgeht, dass dieses ordnungsgemäß und ohne Beanstandungen geführt wurde. Anschließend bedankte sich der Vorsitzende bei Herrn Quacken (in dessen Abwesenheit).

Nach der Entlastung des Vorstands sowie der Wahl der Abstoß & Wolters OHG, vertreten durch Herrn Quacken (in dessen Abwesenheit) als Kassenprüfer für das Jahr 2015, kam es zur Wahl des Vorsitzenden, des Stellvertreters und weiterer Mitglieder des Vorstands sowie des Beirats. Nach fünf Jahren Amtszeit verabschiedete sich der Vorsitzende, Prof. Dr. Wallnig, und schlug als seinen Nachfolger Dr. Carsten Christmann bei offenen Wahlen vor. Da es auf Nachfrage keine weiteren Vorschläge aus den Reihen der Mitglieder sowie keine Einwendungen gegen die offenen Wahlen gab, wurde Dr. Christmann anschließend einstimmig bei eigener Enthaltung als neuer Vorsitzender gewählt. Der neue Vorsitzende dankte Prof. Wallnig und zugleich Dr. Karl Porzelt, der ebenfalls aus dem Vorstand ausscheidet. Anschließend schlug Dr. Christmann als zweiten Vorsitzenden Uwe Hillekamp sowie Dr. Klaus Gronen als Kassenwart, beide Mitglieder des Beirats, vor. Überdies stellte sich Ulla Driescher zur Wiederwahl innerhalb des Vorstandes. Dr. Christmann schlug eine Blockabstimmung vor, der zugestimmt wurde. Da es keine weiteren Vorschläge aus dem Auditorium gab, wurden anschließend die genannten Personen ohne Gegenstimmen, bei Enthaltung der Beteiligten in den Vorstand (wieder)gewählt. Sie nahmen die Wahl an. Nach der Wahl informierte Dr. Christmann die Anwesenden, dass Prof. Jakubowski nach zwanzigjähriger Tätigkeit im Vorstand und zuletzt Beirat auf eigenen Wunsch ganz ausscheidet. Danach standen für den Beirat folgende turnusgemäße Wiederwahlen an: Lieselotte Böhme, Ulrike Engelke, Helene Hormes, Dr. Karl Porzelt, Eugen Viehof und Prof. Rainer Wallnig. Überdies schlug der Vorstand folgende neue Beiratsmitglieder vor: Elke Backes, Robert Bückmann und Kuno Schwamborn. Da es keine weiteren Vorschläge aus dem Auditorium gab, wurden die genannten Personen, abermals in einer Blockabstimmung, ohne Gegenstimmen, bei Enthaltung der Beteiligten in den Beirat (wieder)gewählt.

Frau Dr. Kersting dankte dem Museumsverein herzlich für dessen kontinuierliches Engagement in Sachen Organisation, Finanzen und als Multiplikator für das Museum Abteiberg. Anschließend gab sie einen umfangreichen Rückblick auf die Ausstellungsprojekte des Museums Abteiberg, das mit der Ausstellung "In Order To Join – Politisch in einem historischen Moment" die weibliche Generation der 1980er und 1990er Jahre befragt hat. (bis 9.03.14). Zu den Höhepunkten 2014 zählte sicherlich die große Retrospektive "Hans Hollein: Alles ist Architektur" (12.4. – 28.9.14). Ebenso erinnerte Dr. Kersting u.a. an das in Kooperation mit MAP Markus Ambach Projekte Düsseldorf fortgesetzte Projekt "Ein ahnungsloser Traum vom Park" (29.6. – 31.8.14). Als weitere Projekte benannte Dr. Kersting die umfangreiche Neupräsentation großer Teile des Sammlungsbestandes (seit 26.10.14) sowie die jahresübergreifende Ausstellung "Open Dress – Eine Ausstellung in 4 Proben" (26.10.14 – 19.4.15). Das neue Jahr begann am 25.01.15 mit der Plakataktion "Nichts ist wo es mal war" von Natasha Sadr Haghighian im Rahmen des Projektes "25/25/25 – 25 Jahre Kunststiftung NRW, 25 Museen, 25 Künstler". Darauf folgte die Retrospektive "Sigmar Polke – Annäherung an Venedig, Filme und Trabanten der Biennale 1986" (15.3. – 5.7.15) in Kooperation mit der Retrospektive ALIBIS im Museum Ludwig, Köln. Am 23.04. fand im Rahmen der Ensemblia die Performance "Apparat, mit dem eine Kartoffel eine andere umkreisen kann" von Jan St. Werner (Mouse on Mars) / Damo Suzuki (CAN) als Experiment einer elektroakustischen Komposition in Erinnerung an Sigmar Polke statt.

Als weitere Ausstellungen sind in Vorbereitung "Ein ahnungsloser Traum vom Park Phase 2:2", erneut in Kooperation mit MAP Markus Ambach Projekte Düsseldorf (27.6. – 08.11.2015), sowie das dazugehörige Projekt von Antje Majewski: "Der Apfel. Eine Einführung (Immer und immer und immer wieder)", bei dem es um eine Neubetrachtung der Apfelkultur im Umfeld des ehemaligen Abteigarten geht. Im Vorfeld dazu fand am 16. April eine Pflanzaktion von sechs Apfelbäumen im neuen Apfelgarten auf der Terrasse im Hans Jonas Park statt. Für den Zeitraum 8.11.15 – 28.2.16 ist eine große Werkschau von Cathy Wilkes (*1966 Belfast, lebt in Glasgow) in Kooperation mit der Tate Liverpool sowie dem Lentos Museum, Linz, geplant.

Frau Dr. Kersting, dankte anschließend der Stadtsparkasse Mönchengladbach für die erneute Finanzierung des "Ersten Sonntages" im Museum Abteiberg, sowie der Sparda-Bank West für die Sparda-Nacht am 23.01., dem Förderkreis für seine wesentliche finanzielle Unterstützung, allen ehrenamtlichen Helfern für ihre Arbeit insbesondere auch im Museumscafé, sowie Frau Joelle Gronen-Le Nan für ihre wertvolle und unbezahlte Arbeit in der Bibliothek des Museums. Der Vorsitzende, Dr. Christmann, dankte Frau Dr. Kersting für ihre kontinuierlichen Aktivitäten sowie den Mitgliedern des Museumsvereins für die gute Zusammenarbeit.

Robert Bückmann schlug vor, den unschönen Anblick der dem Museum Abteiberg gegenüberliegenden und aktuell brachliegenden Baustelle durch einen geeigneten, von ihm finanzierten Sichtschutz zu beheben. Der Vorstand bedankte sich herzlich dafür, wie auch bei Herrn Hall für seine Anregung, ein geeignetes, vom neuen Vorstand zu erarbeitendes Konzept des Museumsvereins für die Werbung neuer Mitglieder zu finanzieren. Danach beendete der Vorsitzende um 21.35 Uhr die Sitzung und bat die Anwesenden zu einem Glas Wein und Brezeln in das Museumscafé. (CK)

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TAGESFAHRT
Samstag, 18. Juli
Neuss: Langen Foundation - Olafur Eliasson
Clemens Sels Museum – NEUSTART


Langen Foundation, Copyright: Olafur Eliasson, Foto: NOSHE, Berlin 2015

Mit rund vierzig Werken von Olafur Eliasson, geb. 1967 in Kopenhagen, besitzt die Sammlung Boros in Berlin eine der umfangreichsten Sammlungen von Arbeiten des dänisch-isländischen Künstlers weltweit. Die Langen Foundation freut sich, daraus – korrespondierend mit der Architektur Tadao Andos – eine Auswahl von Rauminstallationen, Fotografien und Objekten zu zeigen. Die Ausstellung erlaubt den Blick auf Eliassons Arbeit aus der Perspektive des Sammlers und bietet zugleich mit Arbeiten aus den Jahren 1994 bis 2015 einen repräsentativen Überblick über das Werk des Künstlers, der bekannt für seine vielfältigen und oftmals experimentellen Installationen ist. Mit spiegelnden Materialien, farbigem Glas, künstlich erzeugten Naturphänomenen wie Wind, Wasser, Licht oder Nebel begeistert Eliasson sein Publikum und macht es gleichzeitig zum Akteur. Im Zusammenspiel mit der minimalistischen Museumsarchitektur von Tadao Ando, die selbst Kunst und Natur in einer einmaligen Synthese vereint, entsteht ein spannungsvoller Dialog zwischen der Architektur und den ausgestellten Arbeiten. Bewusst wurden die um den Baukörper herumlaufenden Korridore in den Ausstellungsparcours integriert. Hier werden – lediglich durch einen Glasmantel von der das Museum umgebenden Landschaft getrennt – Arbeiten Eliassons gezeigt, die u. a. das Spiel von Innen und Außen aufgreifen.

Nach der Führung ist eine gemeinsame Mittagspause im angrenzenden Café Maisenkaiser geplant, wo wir uns bei schönem Wetter unter Kiefern sitzend an hausgemachten Speisen und wunderbaren Kuchen erfreuen können, bevor es weitergeht zum neueröffneten Clemens Sels Museum in Neuss. Das Museum mit seiner bis 1839 zurückreichenden Geschichte zeichnet sich durch eine besondere Vielfalt seiner Sammlung aus, die ein breites kunst- und kulturhistorisches Spektrum umfasst. Eine herausragende Stellung nimmt dabei die Kunstsammlung ein. Neben bedeutenden Gemälden des Mittelalters und der Niederländer des 17. Jahrhunderts bilden vor allem die Werke der Nazarener, der Präraffaeliten und der Symbolisten eine in Deutschland einzigartige Sammlung. Auch die Rheinischen Expressionisten sind im Bestand vertreten. Im Bereich der Gegenwartskunst bildet die Farbmalerei einen weiteren Sammlungsschwerpunkt des Hauses. Beherbergt werden die Bestände in zwei miteinander verbundenen Gebäuden, dem Obertor und dem Deilmannbau aus den 50er Jahren, der nun, nach umfangreichen Sanierungsarbeiten, im Mai wiedereröffnet worden ist. In einer Führung werden die Sammlungsschwerpunkte wie vor allem das grundlegend erneuerte Gesamtkonzept des Hauses vorgestellt. Frau Dr. Christiane Zangs, ehemalige Leiterin des Clemens Sels Museums und seit 2004 Beigeordnete der Stadt Neuss, wird die Gruppe des Museumsvereins begrüßen.

Abfahrt:
10.00 Uhr, Kaiser-Friedrich-Halle
10.15 Uhr, Rheydt, Sonderbushaltestelle Hauptbahnhof
11.00 Uhr Führung Olafur Eliasson

Mittagspause:
ca. 12.30 Uhr Café Maisenkaiser, Raketenstation

14.30 Uhr Führung Clemens Sels Museum, Neuss

Rückfahrt: 16.00 Uhr

Begleitung: Dr. Christian Krausch
Preis: 46 EUR
Mindestteilnehmerzahl: 19

(Artcard Düsseldorf-Inhaber erhalten vor Ort eine Erstattung von 7 EUR)

Anmeldung ab sofort im Sekretariat des Museumsvereins unter den bekannten Nummern (siehe Impressum). Bitte überweisen Sie den Kostenbeitrag nach erfolgter Anmeldung auf eines der Konten des Museumsvereins


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Vortrag

Dr. Susanne Rennert
SIGMAR POLKE, FRÜHE EINFLÜSSE: FLUXUS ETC.
Sonntag 5. Juli, 15 Uhr Vortragssaal
(ursprünglich geplant für den 10. Juni 2015)


George Maciunas, Index Card, Festum Fluxorum Fluxus, Kunstakademie Düsseldorf, 2./3.2.1963, The Museum of Modern Art, New York – The Gilbert and Lila Silverman Fluxus Collection Gift, Copyright Billie Maciunas. Foto: Staatsgalerie Stuttgart, Archiv Sohm

Anfang Februar 1963 saß der 21-jährige Akademiestudent Sigmar Polke im Publikum des legendären Festum Fluxorum Fluxus, das – organisiert von Fluxus-Initiator George Maciunas, Joseph Beuys und Nam June Paik – an zwei Abenden in der Aula der Düsseldorfer Kunstakademie mit einer internationalen Gruppe von Performern aus Musik, Theater, Literatur und Bildender Kunst stattfand. Wie Gerhard Richter, mit dem Polke, Konrad Lueg und Manfred Kuttner kurze Zeit später den Kapitalistischen Realismus initiierten, war Sigmar Polke von dieser intermedialen Aktionscollage derart beeindruckt, "dass es ihm schwerfiel, alles bisher Gedachte und Getane fortzusetzen. In den Vordergrund trat mehr und mehr die Beziehung zu Phänomenen unserer Umwelt und Zeit. So malte er Dinge des alltäglichen Lebens, der uns umgebenden Zivilisation", wie der Schriftsteller Dieter Hülsmanns 1966 nach einem Interview mit dem Künstler treffend festhielt. Das Jahr 1963 markiert in Polkes Werkentwicklung eine entscheidende Zäsur; in diesem Jahr fand er zu einer eigenen künstlerischen Haltung. Vor diesem Hintergrund geht Susanne Rennert den katalysierenden Auswirkungen der anarchischen, bewusstseinserweiternden Fluxus-Ereignisse auf Sigmar Polke nach, die dem Künstler wie die Pop Art ganz neue Horizonte eröffnete.

Susanne Rennert hat ihren Forschungsschwerpunkt zur Kunst der 1950er, 1960er und 1970er Jahre. 2013 gab sie die Publikation "Le hasard fait bien les choses." Jean-Pierre Wilhelm, Informel, Fluxus und die Galerie 22 im Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln heraus. 2013/14 zählte sie zu den Kuratoren der Ausstellung Leben mit Pop. Eine Reproduktion des Kapitalistischen Realismus. Manfred Kuttner, Konrad Lueg, Sigmar Polke und Gerhard Richter. Mit einem Beitrag von Christopher Williams, Kunsthalle Düsseldorf und Artists Space, New York. Im Frühjahr 2015 kuratierte sie die Ausstellung Gerhard Hoehme – Relationen, Werke 1964 bis 1986 und Hoehme im Kontext der Düsseldorfer Kunstakademie: Sigmar Polke und Chris Reinecke in der Galerie Beck & Eggeling, Düsseldorf. Aktuell arbeitet sie an einem Buch mit Künstlerinterviews der 1960er Jahre und zur Galerie René Block, Berlin/New York 1964-1979.


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Vortrag
Prof. Dr. H. Dieter Jakubowski
Geschichte des Museumsverein Mönchengladbach
Mittwoch, 26. August 2015, 19.30 Uhr Vortragssaal


Dr. Walter Kaesbach, Bronze von Alexander Zschokke (1932), Foto: Uwe Riedel

Im Jahre 1901, also vor 114 Jahren beginnt die Geschichte des Museums der Stadt M. Gladbach. Zeitgleich fanden sich damals Bürger der Stadt zusammen, um einen Verein ins Leben zu rufen, der die Interessen dieses städtischen Museums in Stadt und Umland vertreten sollte. Schon 1902 wurde dieser Verein durch 40 Personen gegründet. Das war das Geburtsjahr des Museumsvereins. Damit wurde schon von Anbeginn verdeutlicht, welche enge Symbiose Museum und sein Förderverein eingingen: Die Existenz des einen ist bis heute undenkbar ohne die des anderen. Über mehr als ein Jahrhundert ist bürgerschaftliches Engagement die verlässliche und tragende Säule des Museums. Dadurch erhielt das heutige Museum Abteiberg seine Prägung als Haus der Kunst der Gegenwart.

Ein Sohn dieser Stadt gab schon 1928 die Richtung vor, in die das städtische Museum sich zukünftig entwickeln würde: Walter Kaesbach. Er hatte eine Sammlung zeitgenössischer Kunst aufgebaut, die sich vorwiegend dem deutschen Expressionismus widmete. Als Stiftung fand sie hier eine nur kurzfristige Heimat, da sie bereits nach wenigen Jahren ein Opfer des nationalsozialistischen Wahns wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs griff man dennoch auf die Ideen Kaesbachs zurück und verfolgte sie konsequent weiter. So entstand das heutige Museum Abteiberg als Hort der künstlerischen Avantgarde. Dessen Existenz auch für die Zukunft zu sichern ist der vornehmste Auftrag des Museumsvereins.

Prof. Dr. H. Dieter Jakubowswki war von 1995 bis 2005 Vorsitzender des Museumsvereins und anschließend bis 2015 Mitglied des Beirats. Seine Chronik des Museumsverein Mönchengladbach ist aktuell im Rheydter Jahrbuch erschienen.


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AUSSTELLUNG
VOR ORT – Kunst & Geschichten
Jahresgaben des Museumsvereins Mönchengladbach
8. – 23. August 2015
Eine Ausstellung im EA 71 dem Projektraum des Kulturbüros
Eickener Straße 71, 41061 Mönchengladbach


Erwin Heerich, Brunnen Alter Markt, Jahresgabe 1980 (Deckblatt), Siebdruck

Eröffnung: Samstag, 8. August 2015, 19 Uhr
durch Dr. Carsten Christmann, Vorsitzender des Museumsvereins
Einführung: Dr. Christian Krausch, Kurator

Die thematische Ausstellung " VOR ORT – Kunst & Geschichten" mit vergriffenen und noch erhältlichen Jahresgaben des Museumsvereins erlaubt einen Einblick in die Vielfalt ortsbezogener Arbeiten von 1976 bis 2014. Anders als die inhaltlich nicht gebundenen Jahresgaben verströmt die gezeigte Auswahl einen Hauch von Nostalgie, da sie teilweise rückblickend an den besonderen Stellenwert des Museums Abteiberg und seiner Geschichte für und in Mönchengladbach erinnert. Zugleich signalisieren die jüngsten Werke die ungebrochene Energie und Präsenz, die auch nach 33 Jahren von der Hollein-Architektur ausgehen. Die Ausstellung mit ihren zahlreichen konzeptuellen, humorvollen oder nachdenklich stimmenden Geschichten rund um die Kunst versteht sich durchaus auch als Hommage an unser Museum sowie unsere Stadt. Sie macht überdies neugierig auf das, was zukünftig an neuen Jahresgaben für Museumsverein Mönchengladbach entstehen wird. (CK)


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AUSSTELLUNG
DER APFEL. EINE EINFÜHRUNG
(immer und immer und immer wieder)
von Antje Majewski und Pawel Freisler mit Agniezska Polska,
Jimmie Durham und Piotr Zycie´nski
12. Juli – 25. Oktober 2015
Eröffnung: Sonntag 12. Juli, 12 Uhr


Apfelbaumpflanzung am 16. April mit
Antje Majewski, Susanne Titz und Bernhard Kamp, Geschäftsführer NABU NRW. Foto: Michaela Baum

Bereits am 27. Juni war der diesjährige Auftakt des mehrjährigen Projektes "Ein ahnungsloser Traum vom Park 2.2" im neuen Apfelgarten unterhalb des "Haus Erholung". Auf Initiative der Künstlerin Antje Majewski wurden dort bereits am 16. April sechs Apfelbäumchen gepflanzt, die Teil ihrer Ausstellung "Der Apfel. Eine Einführung." sind. Diese Ausstellung findet innerhalb und außerhalb der Räumlichkeiten des Museums als ein künstlerisch-ökologisches Projekt für Mönchengladbach statt.

Ebenso wie zuvor in Lódz, wo diese Ausstellung bereits im Herbst 2014 gezeigt wurde, wird sie nunmehr auch vom Museum Abteiberg gemeinsam mit Bürgern und verschiedenen Institutionen aus Mönchengladbach umgesetzt.

Wie der Titel der Ausstellung verrät, steht eine alte Kulturfrucht im Mittelpunkt. Apfelbäume alter Sorten intervenieren öffentliche Parks und Grünflächen und thematisieren somit Ökologie, Ökonomie, Umweltschutz, Sozialwesen und Genmanipulation. In einer Zeit der globalen Standardisierung der Lebensmittelproduktion wurde die biologische Vielfalt der Früchte auf wenige Sorten reduziert, so dass alte Apfelsorten mittlerweile sehr selten geworden sind. Diese Entwicklung wurde zum Ausgangspunkt für das Projekt, das zwischen den biopolitischen Tendenzen zur effektiven, technokratischen Formung des Lebens und den allgegenwärtigen Bedrohungen von Freiheit, Einzigartigkeit und Vielfalt im Allgemeinen vermittelt. Indem die Geschichte des Apfels und die Bedingungen seines Wachstums nachverfolgt werden, begegnet Antje Majewski nicht nur Kreuzungen, Knotenpunkten, Allianzen und Akteuren, sondern auch Kontroversen, Konflikten und Trennlinien. Die Struktur ihrer Arbeit erinnert an die horizontale Sammlung eines vielfältigen Kollektivs, das dazu in der Lage ist, die gemeinsame Verantwortung für die schwindende Biodiversität der Frucht zu verstehen und zu übernehmen. (Joanna Sokolowska, Die Äpfel der Zukunft (Katalogtext))

An diesem Projekt beteiligen sind auch die Nachbarn des Museums Abteiberg, die städtische Volkshochschule, das Stiftische Humanistische Gymnasium, das Jugendzentrum JUKOMM, die Aktivisten der lokalen Gemeinschaftsgärten ‚BergGartenOase’ der Transition Town Initiative und 'Margarethengarten', des Waldhaus 12 e.V., das Grünflächenamt, NABU NRW, die Baumschule Morjan sowie alle Bürger der Stadt, die eine Baumpatenschaft langfristig übernehmen wollen.

Im Wechselausstellungsraum des Museums wird der Apfel in all seinen Erscheinungsformen gezeigt: Als ästhetisches Erlebnis mit seiner von Sorte zu Sorte variierender Oberfläche, sein organischer Zerfall und sein kultureller Einfluss weltweit. Zu sehen sind Gemälde, Fotografien, Filme, Original-Früchte und 3D Scans.

Im Herbst wird ein Apfelfest stattfinden, zu dem u.a. die bekannten Apfelspezialisten Eckart Brandt (Boomgarden Projekt), Markus Kobelt (Lubera) ihre Äpfel und ihr Wissen beitragen. Im November wird unter Anleitung der polnischen Permakultur-Stiftung Fundacja Transformacja ein Workshop stattfinden, bei dem die Paten alles Nützliche über "ihren" Baum lernen und ihn auch gleich mitnehmen können. Im weiteren Verlauf werden Kartierungen sowie Neupflanzungen von Allmende im Stadtgebiet unternommen: Kartierungen von existierendem Gemeinobst und -gemüse Wiederbelebungen und Neuanpflanzungen von Gemeingärten und -wiesen.

Ferienkurse für Kinder und Jugendliche sowie Vorträge und Diskussionen flankieren die Ausstellung. Termine und weitere Informationen sind unter www.museum-abteiberg.de hinterlegt.


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Übrigens...

... tagte am 27. Mai der 30. Gladbacher Salon im Museum Abteiberg. Unter dem Titel "Wo die Muse den Abteiberg küsst" trafen sich rund 50 Gäste im Museumscafé, wo Sie von Dr. Christmann und Dr. Krausch als Vertreter des Museumsvereins und des Museums begrüßt wurden. Eingeladen hatten die drei Salonièren Beate Brungs, Christine Wilms und Helga M. Houben, die seit Januar 2011 den Salon als "Ort für Begegnungen und Gespräche" sowie zugleich als neuen "Markt für Ideen, Argumente und Inspirationen" veranstalten. (CK)


Christine Wilms, Helga M. Houben, Dr. Krausch, Dr. Christmann, Foto: Norbert Wilms

... kann der Museumsverein Mönchengladbach seinen Mitgliedern 2015 eine Jahresgabe von Gerhard Richter anbieten. Unter dem Titel "Grauer Spiegel - (Reminiszenz)" stellt Richter dem Verein eine neue Arbeit zur Verfügung, die sich inhaltlich und formal auf seine 1974 für den Verein entwickelte Jahresgabe "Grau" bezieht. Weitere Informationen folgen. (CK)


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P R O G R A M M


I. EXKURSIONEN


18. Juli 2015
Tagesfahrt nach Neuss
Langen Foundation und Clemens Sels Museum

II. FÜHRUNGEN

19. Juli 2015 um 11.30 Uhr
Treffpunkt: Foyer des Museums
Der Apfel. Eine Einführung.
mit Sophie Reinlaßöder

16. August 2015 um 11.30 Uhr
Treffpunkt: Foyer des Museums
Der Apfel. Eine Einführung.
mit Sophie Reinlaßöder


III. AUSSTELLUNGEN

15. März – 5. Juli 2015
Sigmar Polke
Annäherung an Venedig
Filme und Trabanten der Biennale 1986

bis 5. Juli 2015
JAN ST. WERNER, DAMO SUZUKI
Apparat, mit dem eine Kartoffel eine andere umkreisen kann (Experiment einer elektroakustischen Komposition in Erinnerung an Sigmar Polke)

28. Juni - 25. Oktober 2015
Ein ahnungsloser Traum vom Park 2015: Phase 2.2

12. Juli – 25. Oktober 2015
Der Apfel. Eine Einführung (immer und immer und immer wieder) von Antje Majewski und Pawel Freisler mit Agniezska Polska, Jimmie Durham und Piotr Zycienski

IV. SONSTIGE VERANSTALTUNGEN

5. Juli 2015
Erster Sonntag
Freier Eintritt und Programm für Kinder und Erwachsene
Service im Museumscafé durch ehrenamtliche Mitglieder des Vereins.

5. Juli 2015
Vortrag
Dr. Susanne Rennert
Sigmar Polke - Frühe Einflüsse
(Ersatztermin für den 10. Juni)

2. August 2015
Erster Sonntag
Freier Eintritt und Programm für Kinder und Erwachsene

8. August 2015
VOR ORT – Kunst & Geschichten
Ausstellungseröffnung im EA71
Jahresgaben des Museumsvereins Mönchengladbach

26. August 2015
Vortrag
Prof. Dr. H. Dieter Jakubowski
Geschichte des Museumsverein Mönchengladbach


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Öffnungszeiten des Museums

Dienstag – Freitag 11 – 17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage 11– 18 Uhr
Skulpturengarten: Täglich 10 – 18 Uhr

Museumsverein

Die Mitgliedschaft ermöglicht freien Eintritt zu den Museen in Mönchengladbach und Krefeld (außer Burg Linn)

Informationen und Einladungen zu den Aktivitäten des Museums und des Museumsvereins; freien Eintritt zu Veranstaltungen; kostenlosen Bezug der Mitteilungen; Berechtigung zur Teilnahme an Exkursionen und zum Erwerb von Jahresgaben.

Beitrag (Kalenderjahr) 40 EUR
Zweitkarte 20 EUR, Ermäßigungen 10 EUR


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Impressum


Herausgeber:
Museumsverein Mönchengladbach e.V.

Anschrift

Museumsverein Mönchengladbach
Abteistraße 27
41061 Mönchengladbach

Telefon: +49 2161 252647
Telefax: +49 2161 252659
Hotline: 0177 7368528 (bei Tagesfahrten)
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 – 13 Uhr

Geschäftsführer: Dr. Christian Krausch

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Christian Krausch (Anschrift wie oben)

E-Mail-Adresse: info@mv-mg.de

Amtsgericht Mönchengladbach, Vereinsregister: Nr. 825

Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 121 5786 0072

Bankverbindungen
Stadtsparkasse Mönchengladbach
BLZ 310 500 00 Konto 61 010

IBAN: DE44 3105 0000 0000 0610 10
SWIFT-BIC: MGLSDE33

Gladbacher Bank
BLZ 310 601 81 Konto 3597016

IBAN: DE89 310601810003597016
SWIFT-BIC: GENO DE D1 GBM


Vorstand des Museumsvereins Mönchengladbach:

Dr. Carsten Christmann (Vorsitzender)
Uwe Hillekamp
Dr. Klaus Gronen
Ulla Driescher
Susanne Titz

Ehrenvorstand des Museumsvereins Mönchengladbach:

Prof. Dr. Johannes Cladders †

Beirat des Museumsvereins Mönchengladbach:

Elke Backes
Lieselotte Böhme
Robert Bückmann
Ulrike Engelke
Helene Hormes
Dr. Karl Porzelt
Kuno Schwamborn
Prof. Dr. Rainer Wallnig
Eugen Viehof

Redaktion der Druckausgabe:

Dr. Christian Krausch

Beiträge:

Dr. Hannelore Kersting (HK)
Dr. Christian Krausch (CK)
Uwe Riedel (UR)
Susanne Titz (ST)

Konzept, Gestaltung und Redaktion der Online-Ausgabe:

Thomas W. Kuhn

Die Verantwortung für Vorträge und Veranstaltungen trägt das Museum.

In den freien Beiträgen kommen die persönlichen Ansichten der Verfasser zum Ausdruck.

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