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Frühere Ausgaben der Mitteilungen



Mitteilungen November - Dezember 2016



ANNE-MIE VAN KERCKHOVEN, What Would I Do In Orbit? 1964, print 2015


01 Jahresgaben 2016
02 Tagesfahrt nach Wuppertal
03 Tages- und Studienfahrten 2017: Kassel, Venedig, Münster & Co.
04 Reisebericht Wien
05 Der Museumsverein beim Greta-Markt 2016
06 Ins Museum gehn ist K1 Kunst
07 Anne-Mie van Kerckhoven - What would I do in orbit?
08 Übrigens...
09 Programm
10 Impressum



JAHRESGABEN 2016


RITA McBRIDE, Template (Eselfreunde), 2016
Federstahl, 26 x 19,5 cm, 34 x 27,5 cm Rahmen (Eiche, hellgrau)
Simulation der gerahmten Arbeit

Abermals bietet der Museumsverein seinen Mitgliedern ein exklusives Angebot an attraktiven Jahresgaben. Vorgestellt werden Arbeiten von Monika Baer, Anne-Mie Van Kerckhoven sowie Cathy Wilkes. Zudem bieten wir 40 Exemplare der Arbeit "Template (Eselfreunde)" von Rita McBride an, deren Installation von sieben bronzenen Eseln auf dem Sonnenhausplatz seit September große Aufmerksamkeit erzeugt. Mit der Jahresgabe "Traumstraße" von Alex Morrison knüpft der Museumsverein an das gleichnamige Projekt an, das dem Weg zwischen Spatzen- und Fliescherberg seit 2013 durch fünf Leuchten eine besondere Atmosphäre verleiht.

Die Jahresgaben sind ab Sonntag, dem 13. November, im Museum ausgestellt, ergänzt durch eine kleine Auswahl von früheren, noch erhältlichen Editionen. An diesem Tag wird Dr. Christian Krausch von 11 bis 15 Uhr mit Auskünften sowie für den Verkauf aller Jahresgaben im Museum Abteiberg zur Verfügung stehen. Weitere Informationen, insbesondere auch die Geschäftsbedingungen zum Erwerb der Jahresgaben, finden Sie in der Jahresgabenbroschüre 2016 sowie unter www.mv-mg.de

(CK)


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EXKURSION
Samstag, 5. November
Atelierbesuch Tony Cragg und Von der Heydt-Museum,
Degas & Rodin - Giganten der Moderne



Edgar Degas, Drei Tänzerinnen, um 1903, Pastell auf Papier auf Karton, 94 x 81 cm
Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler. Foto: Peter Schibli, Basel


Gut acht Jahre ist es her, dass der Museumsverein das Atelier von Tony Cragg in Wuppertal besucht hat. Nun ist es gelungen, den 1949 in Liverpool geborenen Künstler erneut zu einem Gespräch vor Ort zu gewinnen. Der Künstler, von 1988 bis 2013 Professor und später Rektor der Kunstakademie Düsseldorf, wurde durch seine Assemblagen aus Alltagsmaterialien bekannt, die er auf Wand oder Boden in übergeordneten Formen ausbreitete. In den vergangenen 25 Jahren widmete er sich der Erkundung neuer Formen in unterschiedlichsten Materialien. Im Park der Städtischen Galerie in Viersen steht so seit 1996 jene "Wirbelsäule" aus Bronze, eine Arbeit, die das Thema der Rotation im Plastischen verkörpert. 2008 wurde der Skulpturenpark Waldfrieden in der Trägerschaft einer gemeinnützigen Stiftung, der Cragg Foundation, eröffnet. Jüngst zeigte das von der Heydt-Museum eine umfangreiche Retrospektive des Künstlers. Sein Atelier im Süden von Wuppertal besteht aus mehreren Hallen und Werkstätten, in denen entweder die Modelle für spätere Gussverfahren vorbereitet, oder Arbeiten aus Kunststoff und Holz direkt erstellt werden. Tony Cragg hat sich bereit erklärt, der Gruppe vom Museumsverein die verschiedenen Arbeitsprozesse vorzustellen.



Antony Cragg, Wirbelsäule, Bronze, 1996
ca. 430 x 160 cm. Skulpturengarten Viersen
Foto: Nic Tenwiggenhorn

Nach einer anschließenden Mittagspause im Restaurant "Wagner am Mäuerchen" ist eine Führung durch die aktuelle Ausstellung "Degas & Rodin" im Von der Heydt-Museum gebucht. Nach Renoir, Sisley und Pisarro zeigt das Haus nun die zwei "Giganten der Moderne" im Wettstreit um das Neue in der Kunst. Obwohl Degas und Rodin aus unterschiedlichen familiären Verhältnissen kamen und sehr unterschiedliche künstlerische Ansätze verfolgten, sucht die Ausstellung nach strukturellen Vergleichbarkeiten, nach Übereinstimmungen im Werk der beiden ganz Großen, danach, was sie beide gleichermaßen zu bedeutenden Protagonisten der Moderne gemacht hat. Abgesehen davon, dass beide Künstler 1917 hochgeehrt und geachtet starben, gibt es auf den ersten Blick keine Gemeinsamkeiten zwischen ihnen. Beziehungslos scheinen die beiden Giganten monolithisch nebeneinander zu stehen. Tatsächlich aber beschäftigten sich beide mit einem Augenleiden behafteten Künstler intensiv mit dem Thema Bewegung, die nicht auf Dauer "einzufrieren" sondern in der visuellen Erinnerung bewahrt werden sollte. Ihre Modelle mussten nicht mehr stillstehen, sie konnten sich im Atelier frei bewegen. Was zählte, waren ihre natürlichen Bewegungen, die es galt, einzufangen. Auf diese Weise fügten Degas und Rodin der Malerei des Lichts die impressionistische Plastik hinzu.

Abfahrt:

09.00 Uhr Kaiser-Friedrich-Halle
09.15 Uhr, Rheydt, Sonderbushaltestelle Hauptbahnhof
11.00 Uhr Atelier Tony Cragg
Mittagspause: 13.00 Uhr Wagner am Mäuerchen
14.00 Uhr Führung durch die Ausstellung "Degas & Rodin"
Rückfahrt: ca. 16.00 Uhr

Begleitung: Dr. Christian Krausch

Preis: 47 EUR

Maximale Teilnehmerzahl: 25

Anmeldung ab sofort im Sekretariat des Museumsvereins unter den bekannten Nummern (siehe Impressum). Bitte überweisen Sie den Kostenbeitrag sofort nach erfolgter Anmeldung auf eines der Konten des Museumsvereins.


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Exkursionen und Studienfahrten 2017
KASSEL - VENEDIG - MÜNSTER & CO.



Jonathan Borowsky, Man walking to the sky,
documenta IX, 1992, Foto: Dietmar Walberg

Das folgende Jahr ist gefüllt mit zahlreichen Ausstellungshöhepunkten, die auch der Museumsverein besuchen wird. Den Auftakt bildet am 21. Januar das Wallraf-Richartz-Museum in Köln mit der hochgelobten Ausstellung "Von Dürer bis van Gogh - Sammlung Bührle trifft Wallraf", kombiniert mit einem anschließenden, absichtlich kontrastreichen Besuch der Passagen 2017 im Rahmen der Interior Design Week Köln. Voraussichtlich am 15./16. Juli steht ein Wochenende in Kassel anlässlich der documenta 14 auf dem Programm, der weltweit bedeutendsten und traditionsreichsten Ausstellung der Gegenwartskunst. Für Samstag, den 26. August, ist eine Tagesfahrt zu den alle zehn Jahre stattfindenden Skulptur Projekten Münster mit Kunst im öffentlichen Raum und urbanem Umfeld in Planung. Voraussichtlich Anfang/Mitte September begibt sich der Museumsverein dann auf Studienreise nach Zentralspanien mit u.a. Madrid, Segovia, Avila sowie Salamanca und für Ende September/Anfang Oktober versuchen wir eine verlängerte Wochenendreise zur Biennale Venedig 2017 anzubieten. Weitere Informationen zu allen Fahrten folgen mit den Mitteilungen ab Januar/Februar 2017 sowie auf unserer Website www.mv-mg.de. (CK)


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REISEBERICHT
Wien - Jugendstil, Hollein und Musikverein



Gruppenbild im Park des Belvedere. Foto: privat

Die in Kooperation mit ViadellArte, Bonn, organisierte Studienreise nach Wien vom 9. - 14. September war ein großer Erfolg. Nicht nur das hochsommerliche Wetter trug zum Gelingen bei, sondern auch das stilvolle, charmante und äußerst zentral gelegene Hotel Beethoven mit seinem opulenten Frühstücksbuffet in unmittelbarer Nähe des Naschmarkts. Hinzu kamen das abwechslungsreiche Programm sowie die kompetente und immer wieder neugierig machende Reiseleitung durch Dr. Ralf Poppen.

Die 16 Teilnehmer der Reise haben Wien von seiner schönsten Seite sowohl mit Blick auf die Architektur des Historismus und Jugendstils erlebt, etwa bei einem Gang entlang der Wienzeile mit seinen unterschiedlichen Wohnbauten sowie dem 1897/98 von Joseph Maria Olbrich errichteten Secessionsgebäude, als auch von seiner barocken Seite beispielsweise bei der Besichtigung des Belvedere oder der Karlskirche. Sehenswert war die beinahe bauklötzchengleiche Architektur des Johann Bernhard Fischer von Erlach wie auch im Inneren das Kuppelfresko aus unmittelbarer Nähe.

Natürlich durfte bei einer Wienreise des Museumsvereins die frühe Architektur Hans Holleins nicht fehlen, etwa das einstige Kerzengeschäft Retti, die Juweliergeschäfte Schullin I und II, sowie auch das umstrittene, 1990 eröffnete Haus Haas direkt gegenüber des gotischen Stephandoms mit seinem vergleichsweise düsteren Innenraum. Ein weiterer Holleinbau, der weit auskragende, nach dem Sponsor benannte Soravia Wing von 2003 begrüßte die Gruppe als neuer Haupteingang der Albertina, die mit der Ausstellung "Von Monet bis Picasso" ebenso auf dem Programm stand, wie ein Besuch der Belvedere Sammlung mit ihrem umfangreichen Bestand an Meisterwerken von Gustav Klimt und auch Egon Schiele.

Beeindruckend war zu erkennen, wie sich Klimt um die Jahrhundertwende vom beinahe naturalistisch malenden Künstler mehr und mehr der Abstraktion zuwandte, was sich nicht nur am gewaltigen Beethovenfries im Secessionsgebäude von 1902, sondern auch wunderbar an dem Gemälde "Der Kuss" von 1907/08 im Belvedere Museum erkennen lässt. Schieles intensives Leben und Werk ließ sich dagegen umfangreich in dem im Museumsquartier gelegenen Museum Leopold studieren, das eine große Sammlung seiner Arbeiten aufweist. Dem Museumsquartier im Bereich der ehemaligen Hofstallungen des 18. Und 19. Jahrhunderts war ein eigener Vormittag gewidmet, was in Anbetracht seiner komplexen Anlage aus verschiedenen Museen, Kreativwerkstätten, Ausstellungsräumen und zahlreichen Künstlerateliers nicht verwunderlich ist.

In Erinnerung bleibt sicherlich der Besuch der bosnischen Schriftstellerin Adisa Basic, die spontan eine Kostprobe aus ihrem Werk "Ein Werbespot für meine Heimat" darbot. Nicht weniger beeindruckend war die Preview der neuen Kollektion des jungen Designers Paul Direk, die tags drauf bei der Vienna Fashion Week 16 präsentiert worden ist.

Auch der kurze Besuch der Eikon-Redaktion, dem internationalen Magazin für Fotografie und Medienkunst, erlaubte einen Einblick in das breitgefächerte Angebot des Museumsquartiers, das gegenüber des Kunst- und Naturhistorischen Museums ein sehr junges und zeitgenössisches Pendant bildet.

Immer wieder gelang es Dr. Poppen, die Gruppe mit besonderen Führungen oder außerplanmäßigen Programmpunkten zu überraschen. So war die Führung durch die außerordentlichen Konzertsäle des 1870 eröffneten Musikvereins mit seiner prachtvollen Ausstattung sowie einzigartigen Akustik gekoppelt an eine Besichtigung der drei sehr eigenwilligen gläsernen, metallenen und steinernen Konzertsäle, die 2004 unterirdisch eröffnet worden sind. Anschließend ging es zu einer kleinen Cafépause ins noble Hotel Imperial und von dort zur besagten Karlskirche mit einem "temporären" Fahrstuhl, der unmittelbar in die schwindelerregenden Höhen der Kuppel und die dortigen Fresken von Johann Michael Rottmayr führte.

Anderentags überraschte Dr. Poppen die Gruppe mit einem kurzfristig organisierten Besuch der traditionsreichen, 1954 von Monsignore Otto Mauer gegründeten Galerie Nächst St. Stephan, zu der bereits Johannes Cladders eine enge Beziehung pflegte. Auch das optional von ViadellArte angebotene Programm im Wiener Konzerthaus am Montagabend war für alle Beteiligten ein famoses Klangerlebnis, wohingegen sich der Genuss der Theatergänger tags zuvor eher auf die Innenausstattung des Burgtheaters beschränkte. Gemütlich wurde es dann wieder bei einer der weiteren Pausen entweder im Café Museum oder im Jugendstilcafé Rüdigerhof an der rechten Wienzeile.

Nicht zu vergessen ist die sehr temperamentvolle Führung über den Zentralfriedhof durch Hedwig Abraham, die zwei Stunden lang voller Leben über den Tod und das besondere Verhältnis der Wiener dazu berichtete. Gerne wäre die Gruppe noch länger in Wien geblieben, um sich noch mehr von der Ringstraße, dem Naschmarkt oder einfach auch nur dem bunten Treiben auf den Straßen gefangen nehmen zu lassen. Das Abschiedsessen im bekannten Café Central bildete einen stilvollen und sehr leckeren Abschluss einer gelungenen Reise. (CK)

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MAL DIR DEIN PARADIES!
Der Museumsverein beim Greta-Markt 2016



Greta Markt 2016. U. Hillekamp, U. Driescher, V. Funk, M. Söllner. Foto: Myriam Topel


Diesem Aufruf zum Kinder-Malwettbewerb folgten zahlreiche kleine Künstler beim diesjährigen "Greta Markt" im Herzen Eickens am liebevoll dekorierten Stand des Museumsvereins.

Dem teils schauerhaften Julitag zum Trotz malten die Kinder im Beisein zahlreicher Vereinsmitglieder mit Feuereifer ihre ganz eigenen paradiesischen Zustände mit allerlei Getier, Regenbögen, Süßigkeiten, Meeresansichten und weiteren fantastischen Motiven. Das bunte Potpourri kindlicher Schönmalerei erfreute dann auch die Jury -bestehend aus Museumspädagogen und Vereinsmitgliedern - bei der Auswahl der jeweils besten drei Ergebnisse in den verschiedenen Altersklassen. Als Hauptpreise winkten u.a. Malkurse unter museumspädagogischer Anleitung.

Der Einladung des Museumsvereins zur Preisverleihung am "Ersten Sonntag" im September folgten mehr als 50 Kinder und deren Familien ins Graphische Kabinett des Museums zur Ausstellung der Werke. Nach kindgerechten Museumsführungen durch Ulrike Engelke und dem Museumspädagogen Uwe Riedel erfolgte im Anschluss auch durch ihn die Präsentation und Übergabe der Preise an die sichtlich stolzen kleinen Künstler.

Der große Zulauf und die sehr positive Resonanz seitens Kinder, Eltern und Medien bestätigte alle engagierter Mitglieder, auch beim "Claus-Markt" am 10. und 11. Dezember aktiv dabei zu sein.

Angepasst an das diesjährige Claus-Thema "Wald" wird es eine kreative Aktion geben. Das Besondere daran: Diesmal werden vermehrt die Väter in die Kinderaktion eingebunden. Warum? Lasst euch überraschen.

Melanie Söllner


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INS MUSEUM GEHN IST K1 KUNST!



Ins Museum gehen ist k1Kunst
Tag 5. Ins Museum gehen ist Arbeit!
Norbert Krause vor einer Arbeit von Ulrich Rückriem
Foto: privat


Nachdem der Museumsverein über die Sommermonate mittels Crowdfunding der Volksbank genug Geld gesammelt hat, fand im September das zugehörige Projekt "Ins Museum gehn ist k1 Kunst!" von Norbert Krause statt. Ab Sonntag, dem 13. November, können alle Spender ihre Dankeschöns an der Museumskasse abholen. Wir haben das zum Anlass genommen, mit dem Initiator des Projekts zu sprechen.

CK: Herr Krause, wie kam es zu dem Projekt "Ins Museum gehn ist k1 Kunst"?

NK: 2013 gab es einen Werktag des Kreativnetzwerks "apparillo", der sich mit dem Museum auseinandergesetzt hat. Als die Volksbank auf mich zukam und Projekte für ihre Crowdfunding-Plattform suchte, bot sich die Gelegenheit nicht nur theoretisch über das Museum nachzudenken, sondern auch praktisch zu werden.

CK: Was reizt Sie persönlich am Museum Abteiberg?

NK: Obwohl weltweit bekannt, steht das Museum in Mönchengladbach in der zweiten Reihe. Es scheint fast, als wäre es leichter, von New York aus den Weg zum Abteiberg zu finden, denn von Rheydt. Da stellt sich natürlich die Frage, wie es sich den Bürgern näher bringen lässt.

CK: Welche Rolle spielt da Ihr Projekt?

NK: Für das Projekt habe ich unterschiedliche Formate entwickelt, die innerhalb des sechstägigen Aktionszeitraums ausprobiert wurden. Zum Beispiel wurde der Skulpturengarten an einem Abend zur Laufstrecke. Bei den Aktionen stand nie die Kunst im Mittelpunkt. Die gab es quasi gratis dazu.

CK: Und mit den sechs Tagen ist das Projekt jetzt vorbei?

NK: Eigentlich geht es jetzt erst richtig los! Alle Aktionen wurden so angelegt, dass sie leicht nachgemacht werden können. Hierzu erscheint zum 13. November ein Heft, das als Anleitung zum Museum-mal-anders-entdecken verstanden werden kann. Außerdem lassen sich einige der als Prototyp angelegten Aktionen natürlich auch verstetigen oder weiter denken.

CK: Das klingt vielversprechend und macht neugierig auf weitere Projekte. Wir danken Ihnen für das Gespräch!


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ANNE-MIE VAN KERCKHOVEN
What Would I Do in Orbit?
13. November - 26. Februar



Anne Mie Van Kerckhoven, Stars Will Continue-drawing, 2015


Wir erleben ein menschliches Gehirn, das die Komplexität und die Widersprüche des 20. Jahrhunderts gewissermaßen invasiv verinnerlicht hat: Die Indoktrination durch Bilder, die tatsächlich künstliche Collagen sind, die Manipulationen durch Filme, die künstliche Montagen sind, Phänomene von vermeintlicher "Gegenwart", die wie selbstverständlich ganz nahe dringen, von fern treffen, dieses Gehirn mit Allem verbinden und dann weh tun. So formuliert es Anne-Mie Van Kerckhoven selbst, die jetzt in einer großen Retrospektive rund vierzig Jahre ihrer multimedialen Arbeit darstellt. Anne-Mie Van Kerckhoven ist bildende Künstlerin, Musikerin, Performerin und Autorin. Sie studierte in den 1970er Jahren Grafikdesign an der Kunstakademie in Antwerpen und beschäftigte sich parallel mit Philosophie, Geistes- und Naturwissenschaften. Sie nahm alle Theorien auf, die während dieser Zeit entdeckt und wiederentdeckt wurden. Die Einflüsse und die Aktivitäten in dieser künstlerischen Biografie sind völlig divers, selbst Zeichen davon, dass dieses Gehirn der Gegenwart ‚mit Allem’ verbunden ist. Der historische Anfang liegt in der Gegenkultur von Punk, Feminismus und einem generationstypischem Anti-Akademismus, der einerseits Pop- und Trash-Ästhetik, andererseits eine hochkomplexe Inhaltlichkeit und neue gedanklich-künstlerische Strukturen hervorbrachte:

"Zu dieser Zeit las ich gleichzeitig de Sade und Wittgenstein in Kombination mit Wissenschaftsmagazinen. Die Erklärung meiner Arbeit wurde zu einer zweiten Version meiner Arbeit. Und mein eigenes Gehirn wurde zum Gegenstand meiner Kunst. Die Impulse, die mich dazu brachten, Dinge zu tun, rückten ins Zentrum meines Interesses. Einfluss, Bestimmung, Schicksal, das Soziale, die Moral - alles, was das Handeln der Leute antreibt, wurde zu meiner Inspiration. Als Gegengewicht zu den Bildern begann ich damit, Bilder aus den Massenmedien zu verwenden. Ich sammelte jedes Magazin, das ich mir leisten konnte, und nutzte die ganze ‚Oberflächlichkeit’ dazu, um unter der Oberfläche nach Strukturen, Sparten und Systemen zu suchen." (aus: Anne-Mie Van Kerckhoven, Das Abstrakte ist keine sexuelle Stimulanz, 1995)

Das Werk von Anne-Mie Van Kerckhoven führt vom heutigen Phänomen exzessiver Selbstbetrachtung - omnipräsent u.a. im Medium der ‚Selfies’ - zurück in die unsicheren Zustände des Denkens, gewissermaßen unter die Oberfläche unserer Ideal- und Wunschportraits. In Van Kerckhovens futuristischer Darstellungswelt - trashigen, gebrochenen, dennoch auf eine Zukunft gerichteten Bildern (AMVK: Es waren "phantasies about the future"; erneute Rezeptionen der Sci Fi-Ästhetik der 1960 Jahre in den 1980er Jahren) - ergibt sich eine interessante Beziehung zum Zukunftsbild in den heute gegenwärtigen Bild- und Textwelten. Zugleich zeigt das Werk von Anne-Mie Van Kerckhoven eine sehr frühe Auseinandersetzung mit der Digitalisierung. Von Beginn an praktizierte sie eine Parallelität von analogen und digitalen Medien, beispielsweise Zeichnung und Animation, die eine neuartige Visualität hervorbrachte.



Jahresgabe ANNE-MIE VAN KERCKHOVEN, Patterns Match, 2016


Anne-Mie Van Kerckhoven realisiert im Museum Abteiberg eine Ausstellung mit eigenen Wänden und Bildhängestrukturen, die in den zwölf Kapiteln bzw. Clustern Werke aus allen Phasen, ganz neue mit frühesten Arbeiten verbindet, dabei Malerei, Zeichnung, Collage, Materialien wie Plastik, Folien, fluoreszierende Farben, Kopiertechnik und Computeranimation zusammenbringt und jeweils eine filmische Animation ins Zentrum setzt. Der räumliche Aufbau wird zu einer Installation des inneren Denkens. Im Januar und Februar 2017 wird Anne-Mie Van Kerckhoven drei Bereiche ihrer Auseinandersetzung mit eingeladenen Gästen darstellen. Zusammen mit dem Performance-Künstler Danny Devos veranstaltet sie ein Konzert ihrer legendären, seit 1981 aktiven Performance-Band "Club Moral". Der Neurowissenschaftler Luc Steels, Leiter des Institute for Artificial Intelligence in Brüssel, kommt zu einem Vortrag nach Mönchengladbach. Die belgische Feministin, Theoretikerin und Aktivistin Marthe van Dessel realisiert einen Performance-Workshop.

Anne-Mie Van Kerckhoven stellte früh im ICC Antwerpen, im Künstlerhaus Hamburg oder auch im Los Angeles Museum of Art aus, zudem in vielen Galerien und Off-Spaces. Seit 2000 Einzelausstellungen u.a. Kunsthalle Bern (2004/05), WIELS in Brüssel (2008), Renaissance Society in Chicago (2011), Kunstverein München (2015). 2006/07 lebte Van Kerckhoven für ein Jahr als Stipendiatin des DAAD in Berlin, 2008 Manifesta Trient/Rovereto/Bozen. Aktuell 2016 u.a. "Pseudo-Fourier" in Sao Paulo, Teilnahme an der Biennale de Rennes.

Die Ausstellung wird realisiert in Zusammenarbeit mit dem Kunstverein Hannover (März - Mai 2017) und dem M HKA Antwerpen (Frühjahr 2018). Sie wurde ermöglicht durch eine großzügige Unterstützung des Ministeriums für Kultur, Jugend, Sport und Medien in Flandern, der Kunststiftung NRW und der Hans Fries-Stiftung. (ST)


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Übrigens...

... ist die 31. Ausgabe des von der Otto von Bylandt-Gesellschaft herausgegeben Rheydter Jahrbuchs erschienen. Neben weiteren Artikeln zur Heimat- und Kulturgeschichte der Stadt Mönchengladbach stellt u.a. Irena Weischedel das 2013 gestartete Außenprojekt "Ein ahnungsloser Traum vom Park" vor, das Stadtentwicklung im Dialog mit Kunst, Stadtplanung, Anliegern und der aktiven Integration eines Kunstmuseums in den Stadtraum zeigt. Die 2015 begangene 30-Jahrfeier des Atelierhauses Steinmetzstraße und seine Jubiläumsausstellung nimmt wiederum Christian Krausch in seiner Chronik zum Anlass, um der Gründungsgeschichte, den sehr heterogen denkenden und praktizierenden Künstlern und ihren Gästen, ihren Projekten und Ausstellungen nachzuspüren. Das Rheydter Jahrbuch ist u.a. im Museum Schloss Rheydt erhältlich.

... ist ein Blick auf unsere Website immer lohnenswert. Unter www.mv-mg.de informieren wir Sie aktuell über unser geplantes Programm sowie über eventuelle Änderungen. Hier finden sich Hinweise zu evtl. zusätzlich angebotenen Veranstaltungen oder bspw. Vorankündigungen zu Tagesfahrten. Unsere facebook-Seite ergänzt diesen Service mit oft tagesaktuellen Bildern und Kommentaren.

... sieht das große Rundsofa im Museumscafé jetzt wieder grandios gut aus. Die renommierten Mönchengladbacher Raumausstatter der Firma Terstappen haben in den vergangenen Monaten ein originalgetreues Leder gefunden und eine Rundumerneuerung vorgenommen. Der Museumsverein und die Firma Terstappen haben diese aufwändige Restaurierung finanziert, die dem Museum aus eigenen Mitteln nicht möglich gewesen wäre.


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P R O G R A M M

I. EXKURSIONEN


5. November 2016
Tagesfahrt nach Wuppertal

II. FÜHRUNGEN

20. November 2016, 11.30 Uhr
ANNE-MIE VAN KERCKHOVEN
Treffpunkt: Foyer des Museums
mit Daniel Thevessen


18. Dezember 2016, 11.30 Uhr
ANNE-MIE VAN KERCKHOVEN
Treffpunkt: Foyer des Museums
mit Daniel Thevessen


III. AUSSTELLUNGEN

13. November 2016 - 26. Februar 2017
ANNE-MIE VAN KERCKHOVEN
What Would I Do In Orbit?

IV. SONSTIGE VERANSTALTUNGEN

6. November 2016
Erster Sonntag
Freier Eintritt und Programm
für Kinder und Erwachsene
Service im Museumscafé durch ehrenamtliche Mitglieder des Vereins

13. November 2016
ANNE-MIE VAN KERCKHOVEN
Ausstellungseröffnung

13. November 2016
Präsentation der Jahresgaben

13. November 2016
Ins Museum gehen ist k1Kunst
Ein Dankeschön an alle Spender

4. Dezember 2016
Erster Sonntag
Freier Eintritt und Programm
für Kinder und Erwachsene
Service im Museumscafé durch ehrenamtliche Mitglieder des Vereins

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Öffnungszeiten des Museums

Dienstag - Freitag 11 - 17 Uhr
Samstag, Sonntag und Feiertage 11 - 18 Uhr
Skulpturengarten: Täglich 10 - 20 Uhr

Museumsverein

Die Mitgliedschaft ermöglicht freien Eintritt zu den Museen in Mönchengladbach.

Informationen und Einladungen zu den Aktivitäten des Museums und des Museumsvereins; freien Eintritt zu Veranstaltungen; kostenlosen Bezug der Mitteilungen; Berechtigung zur Teilnahme an Exkursionen und zum Erwerb von Jahresgaben.

Beitrag (Kalenderjahr) 40 EUR
Zweitkarte 20 EUR, Ermäßigungen 10 EUR

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Impressum


Herausgeber:
Museumsverein Mönchengladbach e.V.

Anschrift

Museumsverein Mönchengladbach
Abteistraße 27
41061 Mönchengladbach

Telefon: +49 2161 252647
Telefax: +49 2161 252659
Hotline: 0177 7368528 (bei Tagesfahrten)
Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 9 - 13 Uhr

Geschäftsführer: Dr. Christian Krausch

Inhaltlich Verantwortlicher gemäß § 55 Abs. 2 RStV: Dr. Christian Krausch (Anschrift wie oben)

E-Mail-Adresse: info@mv-mg.de

Amtsgericht Mönchengladbach, Vereinsregister: Nr. 825

Umsatzsteueridentifikationsnummer: DE 121 5786 0072

Bankverbindungen
Stadtsparkasse Mönchengladbach
BLZ 310 500 00 Konto 61 010

IBAN: DE44 3105 0000 0000 0610 10
SWIFT-BIC: MGLSDE33

Gladbacher Bank
BLZ 310 601 81 Konto 3597016

IBAN: DE89 310601810003597016
SWIFT-BIC: GENO DE D1 GBM


Vorstand des Museumsvereins Mönchengladbach:

Dr. Carsten Christmann (Vorsitzender)
Dr. Klaus Gronen
Ulla Driescher
Uwe Hillekamp (Stellvertrender Vorsitzender)
Susanne Titz

Ehrenvorstand des Museumsvereins Mönchengladbach:

Prof. Dr. Johannes Cladders †

Beirat des Museumsvereins Mönchengladbach:

Elke Backes
Lieselotte Böhme
Robert Bückmann
Ulrike Engelke
Helene Hormes
Dr. Karl Porzelt
Kuno Schwamborn
Eugen Viehof
Prof. Dr. Rainer Wallnig

Redaktion der Druckausgabe:

Dr. Christian Krausch

Beiträge:

Dr. Hannelore Kersting (HK)
Dr. Christian Krausch (CK)
Uwe Riedel (UR)
Susanne Titz (ST)

Konzept, Gestaltung und Redaktion der Online-Ausgabe:

Thomas W. Kuhn

Die Verantwortung für Vorträge und Veranstaltungen trägt das Museum.

In den freien Beiträgen kommen die persönlichen Ansichten der Verfasser zum Ausdruck.

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